Kommt ein Weihnachtsbaum geflogen

Ottweiler · Nahezu jede beliebige Technik war erlaubt, denn es ging vorrangig um den Spass. In Ottweiler fand gestern der zweite Wettbewerb im Tannenbaumweitwurf statt

 Tag der fliegenden Bäume: Rund 300 Zuschauer verfolgten den außergewöhnlichen Wettbewerb. Foto: Anika Meyer

Tag der fliegenden Bäume: Rund 300 Zuschauer verfolgten den außergewöhnlichen Wettbewerb. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Schwer, sperrig und pieksig waren die Wurfgeräte. Diejenigen, die sich erstmals im Tannenbaumweitwurf versuchten, wussten meist nicht so recht, wie sie sie anpacken sollten, doch das war im Grunde gar nicht so wichtig. Denn erstens war jede beliebige Technik erlaubt und zweitens ging es hauptsächlich um den Spaß.

Rund 180 Teilnehmer waren beim zweiten Tannenbaumweitwurfwettbewerb des Ottweiler Freibad-Fördervereins gestern Nachmittag dabei, außerdem hatten sich rund 300 Schaulustige an der in der Altstadt hergerichteten Wurfbahn eingefunden. "Manche bevorzugen die Schleudertechnik, die ist abgeleitet vom Hammerwerfen.", erklärte Moderator Günter Vogel. "Andere orientieren sich beispielsweise am Speerwerfen." Die Vereinsvorsitzende Petra Zimmer hatte mit ihrem Wurf den offiziellen Startschuss gegeben und immerhin 3,20 Meter erreicht. "Mein Wurf geht aber sowieso nicht in die Wertung ein, das war nur symbolisch", erklärte sie. Als Frau hatte sie den "Damen-Baum" von rund vier Kilogramm gestemmt. Für die Herren stand ein Fünf-Kilo-Baum, für die Jugendlichen ein Dreieinhalb-Kilo-Baum und für die Kinder ein leichter Mini-Baum bereit. Außerdem konnten Gruppen gebildet werden, die dann wiederum gegeneinander antraten. Den Gewinnern winkten Freikarten für das Schwimmbad, sowie verschiedene Konzertkarten. Die Startgelder kommen dem Ottweiler Freibad zu Gute. Auch die 22-jährige Denise Drawer und ihr Cousin Christopher Drawer wollten an den Start: "Wir kennen viele Leute aus dem Förderverein und waren schon beim ersten Tannenbaumweitwurf im letzten Jahr dabei. Die Idee ist einfach witzig." Wenn es den beiden auch hauptsächlich ums Dabei-Sein ging, so wollten sie zumindest ihre persönlichen Wurfweiten vom letzten Jahr übertreffen.

Teilnehmer um Teilnehmer wurde zu der Wurfbahn vorgelassen, wieder und wieder flogen die Bäume durch die Luft. Wie beim skandinavischen Vorbild mussten trotz aller Freiheiten doch gewisse Regeln beachtet werden: Wer die Abwurflinie beim Anlaufnehmen übertrat, musste noch einmal werfen, herunter gerieselte Nadeln mussten regelmäßig aus der Bahn gekehrt werden. Das Publikum verfolgte aufmerksam jeden Wurf und spendete kräftig Beifall. Eine derjenigen, die besonders mitfieberten, war Marie-Luise Neufang, im letzten Jahr Siegerin in der Kategorie "Frauen". Mit 4,90 Metern hatte sie sich nun um 55 Zentimeter gesteigert. "Ich habe nicht geübt, das war eher Zufall", sagte sie lachend. "Doch dass ich wieder mitmachen würde, war klar, schließlich muss ich meinen Titel verteidigen." Nach zwei Stunden stand fest: Sie hat immerhin den zweiten Platz belegt. Auch Titelverteidiger Stefan Simon, landete wieder unter den ersten drei. Gewonnen haben Tosha Governali (Frauen) mit 5,35 Metern, Michael Stauder (Männer) mit 8,70 Metern, Finn Rehm (Jugendliche) mit 3,18 Metern und Leon Hopf (Kinder) mit 5,26 Metern.

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