Kommt der Nikolaus oder der Weihnachtsmann?

St. Wendel. Der Nikolaus hat es heutzutage nicht leicht. Früher kam nur er am 5. oder 6. Dezember in die Häuser und brachte den Kindern seine Gaben. An Weihnachten folgte das Christkind mit den großen Geschenken. Inzwischen ist diese Zweiteilung verwischt. Hinzugekommen ist als Import aus Amerika der rotberockte Weihnachtsmann mit der Zipfelmütze

 Im Zwergenwald an der Stadtmauer begegneten sich der Weihnachtsmann und der Nikolaus. Foto: SZ/Marx

Im Zwergenwald an der Stadtmauer begegneten sich der Weihnachtsmann und der Nikolaus. Foto: SZ/Marx

St. Wendel. Der Nikolaus hat es heutzutage nicht leicht. Früher kam nur er am 5. oder 6. Dezember in die Häuser und brachte den Kindern seine Gaben. An Weihnachten folgte das Christkind mit den großen Geschenken. Inzwischen ist diese Zweiteilung verwischt. Hinzugekommen ist als Import aus Amerika der rotberockte Weihnachtsmann mit der Zipfelmütze. Manches Kind wird durch die beiden unterschiedlichen Gestalten in seinen Vorstellungen durcheinander gebracht. Selbst die Erwachsenen wissen vielfach nicht, wer nun der Nikolaus ist und wer der Weihnachtsmann. Beim so genannten "Lebendigen Adventskalender" stellten sich die Beiden im Zwergenwald den Besuchern des Weihnachtsmarktes vor."In dieser turbulenten Zeit habe ich schrecklich viel zu tun", erzählte der Weihnachtsmann. "Wenn die Leute mich sehen, dann kaufen sie gleich viel mehr ein. Ich mache Werbung für alles, was das Herz begehrt. Ich muss für alles herhalten, verteile überall Geschenke und gehe sogar in Discos und auf Partys." Ganz anders stellte sich St. Nikolaus vor, der eine Mitra auf dem Kopf und einen Bischofsstab in der Hand trug. Den Nikolaus habe es wirklich gegeben. Er sei, so berichtete er, im vierten Jahrhundert in Kleinasien zur Welt gekommen. Als junger Mann habe er in der Stadt Myra gelebt. Dort habe er sich den kranken und den in Not und Elend lebenden Menschen angenommen. Später sei er zum Bischof gewählt worden. Weil er sich wie ein guter Vater besonders um die Kinder gekümmert habe, werde er in der ganzen Welt verehrt und geliebt. Hanna Schmitt vom Zwergenwaldteam gab den Zuhörern zu bedenken, dass der Weihnachtsmann in Amerika als "Santa Claus" bezeichnet wird. "Die Grundzüge des heiligen Nikolaus schimmern selbst noch unter seiner Kapuze und seinem Bart hervor."

Auch heute öffnet der Weihnachtsmarkt wieder um elf Uhr seine Pforten, der Zwergenwald an der Stadtmauer bereits um zehn Uhr. Um 11.30, 14.30 und 18.30 Uhr ist der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren auf dem Markt unterwegs. Paraden mit dem Feuerwagen sind für 15, 17.30 und 19 Uhr vorgesehen. Zeiten der Stille mit Orgelmusik und besinnlichen Texten können um 15 und 17 Uhr in der Wendelinus-Basilika erlebt werden. Die Kinder sind für 15 Uhr in die Märchenecke im Mia-Münster-Haus eingeladen. Um 16 Uhr ziehen die heiligen Drei Könige durch die Stadt und erzählen anschließend gegen 17 Uhr in der Mott die Geschichte von der Geburt Jesu. Um 17.30 und um 19 Uhr ist in der Mott eine großartige Feuershow zu sehen. Um 19 Uhr beginnt der Nachtwächter seinen Rundgang, während um 19.30 Uhr wieder ein Turmblasen von der Balustrade der Basilika zu hören ist. gtr

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