Kombibad vor Grundsteinlegung

Homburg · Die rollenden Bagger sind Zeichen, dass die Bauarbeiten für das geplante Kombibad an der „Hinkelsbix“ unmittelbar bevor stehen. In der kommenden Woche will die Stadt Homburg dann auch offiziell den Startschuss für das Millionenprojekt geben.

 Seit einigen Wochen schon laufen Bauarbeiten für das neue Homburger Kombibad an der Hinkelsbix. Am Mittwoch kommender Woche soll der Grundstein für den Bau an der Kaiserslauterer Straße gelegt werden. Foto: Thorsten Wolf

Seit einigen Wochen schon laufen Bauarbeiten für das neue Homburger Kombibad an der Hinkelsbix. Am Mittwoch kommender Woche soll der Grundstein für den Bau an der Kaiserslauterer Straße gelegt werden. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Fast könnte man meinen, die Pläne zum Neubau des Homburger Kombibades zwischen Johannishof und Bruchhof, an der so genannten "Hinkelsbix", seien in Vergessenheit geraten. Zwischen Gegnern und Befürworten herrscht Ruhe. Doch der Bau selbst scheint voll im Gange. In der kommenden Woche, im Vorfeld der Stadtratssitzung am 25. September, soll nun sogar der Grundstein gelegt werden für das öffentlich-private Partnerschaftsprojekt Kombibad, bei dem die Stadt als Finanzier und ein privates Konsortium als Erbauer und späterer Betreiber in einem Boot sitzen (wir berichteten mehrfach).

So mancher mag sich nun angesichts dieses Fortschritts bei der Umsetzung der Kombibad-Pläne verwundert die Augen reiben, hatte es doch schon vor den ersten vorbereitenden Arbeiten an der Hinkelsbix (wir berichteten) und vor dem eigentlich für Mitte des Jahres angekündigten Spatenstich Ärger gegeben. Sinnigerweise schien gerade Wasser dem neuen Kombibad Schwierigkeiten zu machen, im Detail ein zu hoher Grundwasserpegel unterhalb des Baufeldes und eine vom Landesumweltministerium zumindest theoretisch ermittelte Hochwassergefahr im Bereich der Liegewiese. Doch diese beiden wochenlang in der Stadt bei Gegnern und Befürwortern heiß diskutierten Themen scheinen keine Auswirkungen auf den Baufortschritt zu haben. Auf Basis einer Teilbaugenehmigung hatte Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner dann auch im Juli die Bagger rollen lassen. Nun also in der kommenden Woche die Grundsteinlegung - wohl ein deutlich sichtbares Zeichen, dass es nun mit dem Kombibad-Bau endgültig ernst wird.

Dabei stehen die Themen Hoch- und Grundwasser gerade für die Kritiker des Millionen-Projekts immer noch mehr oder minder unbeantwortet im Raum. Und auch die Vermutung, man habe die Grundsteinlegung aus taktischen Gründen erst für einen Termin nach der Bundestagswahl am kommenden Sonntag angesetzt, um so in den letzten Tagen vor dem Urnengang eine politisch motivierte Schlacht der Stellungnahmen zu vermeiden, kursiert in der Stadt. All das begründete dann auch folgerichtig gestern unsere Nachfragen zum aktuellen Stand der Kombibad-Entwicklung bei der Homburger Stadtverwaltung.

Zum Thema Wasser nahm Pressesprecher Jürgen Kruthoff wie folgt Stellung: "Es gibt keine Hochwasser- oder Grundwasserproblematik. Vielmehr haben wir einen rechtskräftigen Bebauungsplan, der den Bau des Kombibades ermöglicht. Im Rahmen des Bebauungsplan-Aufstellungsverfahrens sind die Träger öffentlicher Belange angefragt worden. Hochwasser wurde bei diesen verpflichtenden Aussagen der Träger nicht thematisiert, die Lage im Wasserschutzgebiet (Grundwasserschutz) der Zone 3 war der planenden Kommune bekannt."

Und die Frage nach einem möglichen wahltaktischen Hintergrund des Termins in der kommenden Woche beantwortete Kruthoff so: "Wir sind uns zwar der Bedeutung des Kombibades für die Stadt Homburg bewusst und neigen nicht dazu, diese zu unterschätzen. Doch möchten wir mit unserer Einschätzung ungern so weit gehen, dass der Bau eines seit Jahren geplanten Bades die Bundestagswahl beeinflussen könnte. Die Terminwahl hat lediglich mit dem Baufortschritt zu tun, der vor Ort präsentiert werden soll, sowie mit der Terminlage der Personen, die von verantwortlicher Seite an diesem Termin teilnehmen sollen."

Dennoch: Zur Hochwasserproblematik gibt es anscheinend keinen neuen Stand zu vermelden. Das Gutachten, das vom Ministerium in Auftrag gegeben wurde, wird derzeit von eben diesem Gutachter im Auftrag der Stadt Homburg noch einmal überprüft.

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