Kolpingfamilie setzt sich für MDV-Mitarbeiter ein

Merzig. Das schnelle Aus des Merziger Traditionsunternehmens MDV beschäftigt die Kolpingfamilien Merzig und Besseringen. Gemeinsam mit dem Landesverband des Kolpingwerkes verlangen sie, mehr Augenmerk auf die Beschäftigten der Merziger Druckerei zu richten

 Andreas Heinrich Foto: Archiv

Andreas Heinrich Foto: Archiv

Merzig. Das schnelle Aus des Merziger Traditionsunternehmens MDV beschäftigt die Kolpingfamilien Merzig und Besseringen. Gemeinsam mit dem Landesverband des Kolpingwerkes verlangen sie, mehr Augenmerk auf die Beschäftigten der Merziger Druckerei zu richten. In einer gemeinsamen Anstrengung muss nach Ansicht der Kolping-Mitglieder ein angemessener Sozialplan für die noch verbliebenen Mitarbeiter gefunden werden, heißt es in einer Erklärung des Kolpingwerkes.In einer ersten Reaktion vermisst die Vorsitzende der Kolpingfamilie Merzig, Karin Hans, die Fürsorge für 50 Menschen, deren Leben zum großen Teil seit Jahrzehnten von ihrer Arbeit für die MDV erfüllt war. Dass hiervon nicht einmal mehr die ihnen zustehende Kündigungsfrist zurück bleibt, kann aus ihrer Sicht nicht das letzte Wort sein. "In bester Tradition unseres Gründervaters Adolph Kolping wollen wir uns als Kolpingfamilie für die berechtigten Anliegen der MDV-Mitarbeiter einsetzen." In Merzig müsse hierüber eine Debatte geführt werden, die alle Verantwortlichen in Unternehmensleitung und Politik erreiche.

"Als katholischer Sozialverband und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmerorganisationen steht das Kolpingwerk an der Seite der von der MDV-Schließung betroffenen Arbeitnehmer", stellt Kolping-Landesvorsitzender Andreas Heinrich aus Mettlach fest. Es sei nicht hinnehmbar, dass Menschen, die zum Teil mehr als 30 Jahre in dem Unternehmen beschäftigt waren, nun ohne Sozialplan in einer Blitzaktion ihrem Schicksal überlassen blieben. Heinrich: "Diese Menschen haben über viele Jahre Sozialleistungen entrichtet und zuletzt mit Lohnverzicht und Kurzarbeit ihren Beitrag zur Unternehmenssanierung geleistet."

Der Kolping-Landesvorsitzende appelliert auch an die Mitverantwortung der ehemaligen Eigentümer der MDV und der am Insolvenzverfahren beteiligten Kreditinstitute. Es müsse möglich sein, in einem Kraftakt mit den Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand und der Bundesagentur zumindest eine vorübergehende Auffanglösung in Form einer Transfergesellschaft anzubieten. Wer über Jahrzehnte mit der MDV und ihren Mitarbeitern gutes Geld verdient habe, stehe nun in der Pflicht, den Hauptleidtragenden der Betriebsschließung unter die Arme zu greifen. red

"Das Kolpingwerk Saar steht an der Seite der von der MDV-Schließung betroffenen Arbeitnehmer."

Andreas Heinrich

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