Homburg. Jedes Jahr entscheiden sich Menschen zu Lebzeiten dazu, nach ihrem Tod ihren Körper der Medizin zu überlassen, in der Fachsprache "Körperspender" genannt. Und jedes Jahr gibt es im November eine ökumenische Trauerfeier des Anatomischen Institutes der Medizinischen Fakultät in Homburg, um die rund 60 Körperspender würdig beizusetzen.Diesmal findet die Feier am Freitag, 16. November, um 10 Uhr in der St. Fronleichnam-Kirche in der Ringstraße statt. Bei der Feier werden - neben den Studenten - auch die Angehörigen der verstorbenen Körperspender des vergangenen akademischen Jahres anwesend sein. Erwartet werden zwischen 300 und 400 Angehörige aus der Region. Die Feier dauert etwa 45 Minuten. Danach findet die Urnenbeisetzung auf dem Homburger Hauptfriedhof statt. Auch Dr. Kurt Becker vom Anatomischen Institut und Professor Michael Menger, Dekan der Medizinischen Fakultät, würdigen jedes Jahr jene Menschen, die ihren Körper der medizinischen Forschung zur Verfügung stellen, um damit die Mediziner-Ausbildung zu unterstützen. Der Anatom Kurt Becker zollt vor allem der Bereitschaft der Angehörigen Respekt, die Entscheidung ihrer Verstorbenen zu tragen, denn die Familie müsse diesen letzten Wunsch akzeptieren und damit leben.

Wer sich zu Lebzeiten dazu entscheidet, seinen Körper nach dem Tod dem Anatomischen Institut des Universitätsklinikums zu spenden, ermögliche damit eine praxis-orientierte Ausbildung angehender Mediziner, heißt es in der Mitteilung des Uniklinikums. Derzeit sind in Homburg über 2000 Körperspender registriert, die sich testamentarisch dazu entschlossen haben, ihre Körper aus freiem Willen der medizinischen Lehre zur Verfügung zu stellen. red