Körperbeherrschung und Kraft sind gefragt

Saarbrücken. 18 überwiegend junge Menschen, davon die überwältigende Mehrheit weiblichen Geschlechts, haben sich im Gemeindezentrum der Alten Kirche zu einem Vortanzen eingestellt. Wobei "Tanzen" es nicht genau trifft: Für seinen Städte-Parcours "Bodies in urban spaces" (7. und 8

 Vorturnen mit Willi Dorner (2.v.r.) für eine Performance, die während des Festival Perspectives im Mai aufgeführt wird. Foto: Oliver Dietze

Vorturnen mit Willi Dorner (2.v.r.) für eine Performance, die während des Festival Perspectives im Mai aufgeführt wird. Foto: Oliver Dietze

Saarbrücken. 18 überwiegend junge Menschen, davon die überwältigende Mehrheit weiblichen Geschlechts, haben sich im Gemeindezentrum der Alten Kirche zu einem Vortanzen eingestellt. Wobei "Tanzen" es nicht genau trifft: Für seinen Städte-Parcours "Bodies in urban spaces" (7. und 8. Mai) im Rahmen des Festivals Perspectives sucht der österreichische Choreograf Willi Dorner auch (Fassaden-)Kletterer, Parcoursläufer oder Kampfsportler - Hauptsache, die Bewerber haben eine gute Körperbeherrschung und Kraft.Dorner führt sein mobiles Projekt weltweit auf, wobei er jeweils wechselnde Tänzer akquiriert und die Choreografie an die Architektur vor Ort anpasst. Die Teilnehmer formen sich zu unterschiedlichsten Körperskulpturen, die Zuschauer folgen ihnen - über Plätze, durch Straßen oder Einkaufszentren.

Dorner spricht sehr leise. Die Bewerber, die sich quer im Raum verteilt haben und ein Bild des allgemeinen Streckens, Räkelns und Dehnens abgeben, müssen ihm auf die Pelle rücken, um ihn zu verstehen. Er fragt Erfahrungen ab, die Antworten erfolgen per Fingerzeig.

"Wann sind eigentlich Proben?", will eine Frau wissen. Gute Frage, denn die Antwort ergibt, dass Dorners Vorstellungen nicht mit ihrer beruflichen Tätigkeit harmonieren: Fünf Tage in Folge, sechs bis acht Stunden täglich. Die Fragestellerin ist enttäuscht. "Dann brauche ich hier gar nicht anzutreten, das ist leider unmöglich. Hätte ich das vorher gewusst..." Immerhin ist sie nur aus dem saarländischen Nalbach angereist. Es sind auch Bewerber aus Frankreich und Berlin da, doch sonst scheint es für niemanden ein Problem darzustellen.

Sylvie Hamard, die künstlerische Leiterin von Perspectives, vermittelt. Sie überredet die Dame erfolgreich, dennoch vorzutanzen - vielleicht finde sich eine Lösung. Dorner gibt zehn Minuten zum Aufwärmen, danach will er die Kandidaten einzeln begutachten. Doch einige genieren sich, vor Zuschauern Kostproben ihres Könnens zu geben. Letztendlich trauen sich nur vier; ihr Mut und ihre sehr unterschiedlichen Darbietungen werden mit Applaus belohnt. Der Rest tanzt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dorner wählt zwölf Leute aus, braucht aber noch acht weitere - vor allem Männer.

 Vorturnen mit Willi Dorner (2.v.r.) für eine Performance, die während des Festival Perspectives im Mai aufgeführt wird. Foto: Oliver Dietze

Vorturnen mit Willi Dorner (2.v.r.) für eine Performance, die während des Festival Perspectives im Mai aufgeführt wird. Foto: Oliver Dietze

 Vorturnen mit Willi Dorner (2.v.r.) für eine Performance, die während des Festival Perspectives im Mai aufgeführt wird. Foto: Oliver Dietze

Vorturnen mit Willi Dorner (2.v.r.) für eine Performance, die während des Festival Perspectives im Mai aufgeführt wird. Foto: Oliver Dietze

Interessenten sollten sich schnellstmöglich für die Teilnahme Städte-Parcours "Bodies in urban spaces" bewerben, am besten mit einem Video. Infos: Martha Kaiser, koordination@festival-perspectives.de

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