Kölner Rock-Senior trifft auf Saar-Musik

Saarbrücken. "RS Rindfleisch - was für ein Name! Und was für unglaubliche Bandfotos es hier gibt": Wolfgang Niedecken hat sich gestern spontan zu einem Besuch der Ausstellung "Saar Rock History" im Historischen Museum Saar in Saarbrücken entschlossen

 Schwelgen in 50 Jahren Saar-Musikgeschichte (v.l.): Roland Helm, BAP-Sänger Wolfgang Niedecken, Norbert Küntzer und Museumsleiter Gerhard Ames. Foto: Stadt/Manuela Meyer

Schwelgen in 50 Jahren Saar-Musikgeschichte (v.l.): Roland Helm, BAP-Sänger Wolfgang Niedecken, Norbert Küntzer und Museumsleiter Gerhard Ames. Foto: Stadt/Manuela Meyer

Saarbrücken. "RS Rindfleisch - was für ein Name! Und was für unglaubliche Bandfotos es hier gibt": Wolfgang Niedecken hat sich gestern spontan zu einem Besuch der Ausstellung "Saar Rock History" im Historischen Museum Saar in Saarbrücken entschlossen. Der Frontmann der Kölner Band BAP begab sich dort mit den Herausgebern des gleichnamigen Buches, Norbert Küntzer und Roland Helm, sowie Museumsleiter Gerhard Ames auf einen Streifzug durch 50 Jahre regionale Musikkultur.Die Schau bot auch für den Profi in Sachen Musik einige Überraschungen: "Ich wusste gar nicht, dass Frank Farian auch aus dem Saarland kommt", sagte Niedecken, während er die Original-Bühnenoutfits von Farians Band Boney M. betrachtete. Beim Anblick eines Schlagzeugfells verriet der Musiker und bildende Künstler, dass er früher viele solcher Utensilien für befreundete Bands bemalt habe. Und zum Abschluss des Rundgangs sagte er den Machern spontan zu, eine elektrische Gitarre vom Typ Fender Stratocaster, die in den 70er Jahren im ehemaligen Saarbrücker Musikhaus Louis gekauft wurde und sich heute in Niedeckens Besitz befindet, für ihre Ausstellung zur Verfügung zu stellen.

Mit dem Spontanbesuch beendete der Kölner seinen viertägigen Aufenthalt im Saarland. Am Montagabend unterstützte Niedecken seinen Musikerfreund Clueso als Überraschungsgast bei dessen Konzert im E-Werk. In einem Bouser Kino stellte Niedecken zudem seine Autobiografie "Für 'ne Moment" vor. Dessen Betreiber hätten es ihm sogar ermöglicht, ein Spiel seines 1. FC Köln auf der Leinwand mitzuverfolgen: "Ich hatte praktisch ein ganzes Kino für mich alleine - und dann hat der FC auch noch 2:0 gewonnen. Das werde ich so schnell nicht vergessen", blickt Niedecken zurück und ergänzt: "Aber hier bei euch ist es ja immer schwer zu trennen, was Arbeit und was Vergnügen ist." Neben der Lesetour zu seiner Autobiografie ist Niedecken auch mit der WDR-Big-Band und seiner Gruppe BAP unterwegs.

Volles Programm also für den Musiker, der im März 60 Jahre alt wurde. Und so heißt auch eine DVD-Box der Kölschrocker, die in Kürze erscheint. Ihm sei es zu langweilig, rein projektbezogen zu arbeiten und alles nach der Reihe zu machen, erklärt er im SZ-Gespräch. "Wir alle haben irgendwo ein Verfalldatum stehen. Irgendwann merkst du, dass dir die Zeit knapp wird und bereust, was du nicht gemacht hast", sagt er.

Am 22. November kommt Niedecken nun mit BAP wieder nach Saarbrücken ins E-Werk. Das Programm ihrer "Klassiker-Tour" zum 35-jährigen Bestehen der Band soll mindestens zu einem Drittel aus Liedern bestehen, die jeder kenne. Karten für das BAP-Konzert am 22. November, 20 Uhr, im Saarbrücker-E-Werk gibt es im Vorverkauf unter anderem bei Kultour, Tel. (06 81) 5 88 22 22.

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