Köllerbacher Luft wird dünner

Köllerbach. Eigentlich ist Fußball einfach: Wer mehr Tore schießt, gewinnt. Und nicht, wer mehr Spielanteile hat. Dies musste am Samstag auch Oberligist Sportfreunde Köllerbach bei der 0:1-Heimniederlage gegen Arminia Ludwigshafen zur Kenntnis nehmen. Köllerbach dominierte vor 206 zahlenden Zuschauern über 90 Minuten, ließ zwar ein paar Konter zu, hatte aber ansonsten die Oberhand

 Der Köllerbacher Serge Dim Etong (links) setzt sich hier gegen zwei Ludwigshafener durch, das wichtige Heimspiel verloren die Sportfreunde aber mit 0:1. Foto: Rolf Ruppenthal

Der Köllerbacher Serge Dim Etong (links) setzt sich hier gegen zwei Ludwigshafener durch, das wichtige Heimspiel verloren die Sportfreunde aber mit 0:1. Foto: Rolf Ruppenthal

Köllerbach. Eigentlich ist Fußball einfach: Wer mehr Tore schießt, gewinnt. Und nicht, wer mehr Spielanteile hat. Dies musste am Samstag auch Oberligist Sportfreunde Köllerbach bei der 0:1-Heimniederlage gegen Arminia Ludwigshafen zur Kenntnis nehmen. Köllerbach dominierte vor 206 zahlenden Zuschauern über 90 Minuten, ließ zwar ein paar Konter zu, hatte aber ansonsten die Oberhand. Am Gästestrafraum jedoch war Schluss mit lustig. Kaum einer traute sich den Abschluss zu, alles suchte Torjäger Davit Bakhtadze, der jedoch völlig abgemeldet war. "Das wissen wir schon die ganze Saison. Wenn man so einen Torjäger wie Davit hat, dann sucht man den. Und der Gegner weiß, dass er den ausschalten muss", gestand Köllerbachs Trainer Melori Bigvava ein.In der ersten Halbzeit waren die Fans noch zufrieden mit dem Köllerbacher Spiel. Sie sahen eine engagierte Elf mit stabiler Defensive und ein paar exzellenten Torchancen. So zwang Nadir Belhouchat mit einem Freistoß Gästetorwart Peter Klug schon sehr früh zu einer Glanzparade (7. Minute). Fünf Minuten später hätte es 1:0 heißen müssen: Serge Dim Etong flankte vors Tor, wo Julian Turnau frei stand und aus fünf Metern abzog - und die Burg hinter dem Gästetor traf.

Dann große Aufregung (25. Minute): Daniel Magno spielte aus der Abwehr heraus einen genialen Steilpass auf Bakhtadze. Der lief aufs Gästetor zu, verfolgt nur von Steffen Burkhard. Am Strafraum Körperkontakt, Bakhtadze fiel. Freistoß und Rote Karte für Burkhard? Nein, Schiedsrichter Lukas Heep aus Neuwied entschied auf Weiterspielen.

Kurz vor der Pause meinte Köllerbachs Edel-Fan Manfred Kiefer: "Wir haben alles im Griff, jetzt fehlt nur noch ein Tor vor der Pause. So was kann tödlich sein." Kiefer hatte recht, doch das Tor fiel auf der anderen Seite: Janosch Diemer passte von der Torauslinie in den Rücken der Köllerbacher Abwehr, und Andreas Lange schoss zum 0:1 ein (42.).

Das Tor lähmte Köllerbach. Nach der Pause tat sich 15 Minuten lang überhaupt nichts in der Offensive. Dann endlich ein Lebenszeichen: Rechtsverteidiger Steven Cremers flankte, Romuald Houllé stieg hoch, ein wuchtiger Kopfball, doch mit einer unglaublichen Parade drehte Klug den Ball über die Latte (61). Danach versuchte Bigvava alles, wechselte mit Dominik Groß, Yannick Schneider und Pascal Olivier drei Offensivspieler ein - doch es nutzte nichts. Ein Volleyschuss von Groß knapp vorbei (62.), ein Volleyschuss von Peter Oswald, den der Torwart glänzend abwehrte (67.), mehr gab es nicht. Auf der anderen Seite hatte Ludwigshafen drei Riesenkonterchancen, die Torwart Sebastian Flauss jedoch alle vereitelte. In der 86. Minute schwächte sich Köllerbach selbst. Groß, bereits verwarnt, trat nach und hatte Glück, dass er nur die Ampelkarte sah.

"Wir haben heute gegen eine der stärksten Mannschaften der Oberliga verloren, ein Punkt wäre gerecht gewesen. Aber so lange wir nicht auf dem 17. Platz stehen, ist noch nichts passiert", meinte Bigvava hinterher. Allerdings ist der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz von zwei auf einen Zähler geschmolzen, da Waldalgesheim beim 1. FC Saarbrücken 0:0 spielte. Bigvava sagte daher: "Am Dienstag beim SV Gonsenheim müssen wir punkten." Unbedingt, das ist klar.

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