Beliebter Küchenchef in Saarbrücken beerdigt Köche nehmen Abschied von Rudi Kubig

Saarbrücken · Gestern wurde der bekannte Saarbrücker Küchenchef und Gastronom Rudi Kubig beerdigt. Saarländische Spitzenköche wie Klaus Erfort, Cliff Hämmerle und Wolfgang Quack gaben ihrem Lehrmeister das letzte Geleit.

Das letzte Geleit für Kochlegende Rudi Kubig
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Das letzte Geleit für Kochlegende Rudi Kubig

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Foto: Thomas Reinhardt

Saarbrücken (tr) Es waren bewegende, tief berührende Momente. Am Ende, vor dem Grab mit dem Holzkreuz auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof, standen allen Beteiligten Tränen in den Augen. Sie trauerten um einen ganz feinen Menschen, von dem sie Abschied nehmen mussten. Gestern wurde der bekannte und beliebte Koch und Gastronom Rudi Kubig beerdigt. Seine Frau Jutta und seine Tochter Sandra waren allerdings, trotz Coronamaßnahmen, nicht allein. Über 15 Küchenchefs  aus dem ganzen Saarland gaben ihrem früheren Chef das letzte Geleit. Denn Spitzenköche wie Klaus Erfort, Cliff Hämmerle und Wolfgang Quack haben bei ihm im Restaurant Winzerstube in Alt-Saarbrücken gelernt, ebenso wie etliche weitere Gastronomen.

„Rudi Kubig war wie ein Vater für uns“, sagt Wolfgang Quack, der Anfang der 1980er-Jahre in der Winzerstube als Azubi arbeitete und dort seine Frau Anne kennenlernte, die als Restaurantfachfrau in die Lehre ging. „Rudi war fachlich großartig und zugleich sehr fürsorglich“, so Quack. „Und seine legendäre Fischsuppe kochen heute noch viele Kollegen.“ „Rudi war ein Vorbild und eine Vaterfigur“, bestätigt auch Cliff Hämmerle. „Er hat uns die klassische französiche Küche beigebracht und viel Kraft gegeben. Wer bei ihm ausgebildet wurde, der war topfit vorbereitet für sein berufliches Leben.“ Auch Klaus Erfort zollt seinem Lehrmeister großen Respekt und ist voller Dankbarkeit: „Wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich diesen Berufsweg nicht eingeschlagen.“

Kochkollege Kai Phieler, im Saarland geboren, war sogar extra aus der Lüneburger Heide, wo er ein großes Hotel betreibt, zur Beerdigung gekommen. „Er war streng, aber fair, wir haben viel gelernt und fürs Leben mitgenommen.“ Und Küchenchef Franco Chiera, der vor einigen Jahren bei einem Treffen in seiner Trattoria Mille Aromi in Saarbrücken seinen Freund Rudi Kubig sowie die Kollegen Erfort, Hämmerle und Quack bewirtete, sagte: „Rudi Kubig war stolz wie Oskar auf seine Jungs.“ Oder, wie Dechant und Pfarrer Benedikt Welter in seiner treffenden Predigt sagte: „Er hatte die Gabe, die Kunst des Kochens auch zu lehren.“ Aus seinen Lehrlingen sind Meisterköche geworden.

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