"Knubbestubb" hält Erinnerung an den Bergbau wach

Fischbach. An der einen Wand hängen Requisiten des Bergbaus, wie "Panneschibbe" oder Ehrenhäckel. Die andere ziert ein Bild, das die Tagesanlage der ehemaligen Grube Camphausen zeigt. Gemalt hat es Manfred Chadzelek. Auf einem Schrank stehen zwei alte Sauerstoffgeräte. Sie umrahmen eine kleine Figur. Sie hat einen weißen Steigeranzug an. Die Lampe am Helm funktioniert sogar noch

 Bürgermeisterin Karin Lawall (Vierte von rechts), Klaus Busch (Fünfter von rechts) und Ortsvorsteher Harald Quirin (Zweiter von links) mit Gemeinderatsmitgliedern und Vertretern des Bergmannsvereins bei der Eröffnung der "Knubbestubb". Foto: Elmar Müller

Bürgermeisterin Karin Lawall (Vierte von rechts), Klaus Busch (Fünfter von rechts) und Ortsvorsteher Harald Quirin (Zweiter von links) mit Gemeinderatsmitgliedern und Vertretern des Bergmannsvereins bei der Eröffnung der "Knubbestubb". Foto: Elmar Müller

Fischbach. An der einen Wand hängen Requisiten des Bergbaus, wie "Panneschibbe" oder Ehrenhäckel. Die andere ziert ein Bild, das die Tagesanlage der ehemaligen Grube Camphausen zeigt. Gemalt hat es Manfred Chadzelek. Auf einem Schrank stehen zwei alte Sauerstoffgeräte. Sie umrahmen eine kleine Figur. Sie hat einen weißen Steigeranzug an. Die Lampe am Helm funktioniert sogar noch. Und gleich daneben hängt die Fahne des Bergmannsvereins Glück-Auf 2000 Fischbach-Camphausen.In den vergangenen Wochen haben die Mitglieder des Vereins aus dem ehemaligen Tennisheim in Fischbach die "Knubbestubb" gemacht. "Eine Begegnungsstätte für alle aktiven und ehemaligen Bergleute und deren Angehörige sowie Freunde des Bergbaus", wie Klaus Busch, der 1. Vorsitzende des Vereins, am vorigen Freitag bei der offiziellen Eröffnung betonte.

"Knubbe" ist ein alter Begriff aus dem saarländischen Bergbau. Ein "Knubbe" bedeutete für einen Bergmann eine Viertelstunde Mehrarbeit. Die Idee, dem Bergmannsheim den Namen "Knubbestubb" zu geben, hatte Vereinsmitglied Wolfgang Habeck. Von 1956 bis 1978 arbeitete der heute 70-Jährige "unter Tage" und hat selbst so manchen "Knubbe" gemacht, wie er schmunzelnd erzählte. Bei der Herrichtung haben die Vereinsmitglieder ebenfalls viele "Knubbe" geleistet - ehrenamtlich.

Das ehemalige Tennisheim hat die Gemeinde dem Bergmannsverein per Nutzungsvertrag überlassen, wie Bürgermeisterin Karin Lawall erklärte. "So sparen wir jährlich Unterhaltungskosten in Höhe von rund 15 000 Euro", so Lawall. Bei diesem Konzept gibt es viele Gewinner, stellte sie heraus. Neben dem Bergmannsverein sei das der Tennis-Sport-Club "Grün-Weiß" Fischbach. Dessen Mitglieder könnten weiterhin die Umkleiden und Duschen nutzen. Außerdem werde mit der "Knubbestubb" auch die komplette Waldparkanlage aufgewertet. Lawall: "Wanderer, Spaziergänger und auch Radfahrer haben jetzt die Möglichkeit, hier einzukehren." Nach Angaben von Klaus Busch ist die Einrichtung der "Knubbestubb" noch nicht ganz abgeschlossen. "Einige Requisiten des Bergbaus kommen noch", versprach er. ll

Die "Knubbestubb" ist täglich außer mittwochs (Ruhetag) ab 15 Uhr geöffnet, sonntags nur zum Frühschoppen ab 10 Uhr. Sie kann auch gemietet werden, Infos bei Klaus Busch, Telefon

(0 68 97) 6 46 84.

Hintergrund

Der Fischbacher Bergmannsverein "Glück Auf" wurde am 4. Dezember 2000 gegründet. Die Idee dazu hatten Manfred Beres, Reiner Görens und Klaus Busch. Nach der Barbarafeier in der katholischen Pfarrkirche St. Josef trafen sich 36 aktive und ehemalige Bergleute, Kraftwerker und Freunde des Bergbaus im Kolpinghaus. Sie wählten Klaus Busch zum 1. Vorsitzenden. In der Waldparkanlage hat der Verein eine Erinnerungsstätte geschaffen mit einer halben Seilscheibe, einem Kohlewagen und einem Gedenkstein. Die Anlage, die beleuchtet ist, wird von den Mitgliedern gepflegt. Zurzeit zählt der Bergmannsverein Fischbach-Camphausen 220 Mitglieder. Jedes Jahr erinnern sie an die Grubenunglücke in Luisenthal (7. Februar 1962) und Camphausen (16. Februar 1986). Sie sind auch im gesellschaftlichen Leben im Ort aktiv. Unter anderem haben sie Stände beim Dorffest und beim Weihnachtsmarkt, gehen bei der Fronleichnamsprozession mit. ll

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