Knochenbrüche bei Älteren im Fokus

Saarbrücken. Im Alter werden die Knochen brüchiger. Das Trauma-Risiko, also eine Verletzung mit Fraktur nach einem Unfall, steigt. "Alterstraumatologie" hieß daher das Thema einer Tagung der AIOD Deutschland (Arbeitsgemeinschaft für dynamische Osteosynthese-Verfahren), am Wochenende im Saarbrücker Schloss, koordiniert von den Kliniken Saarbrücken und St. Elisabeth Saarlouis

 Die Ärzte Christof Meyer (links) und Michael Weber haben die Tagung organisiert. Foto: Heike Theobald

Die Ärzte Christof Meyer (links) und Michael Weber haben die Tagung organisiert. Foto: Heike Theobald

Saarbrücken. Im Alter werden die Knochen brüchiger. Das Trauma-Risiko, also eine Verletzung mit Fraktur nach einem Unfall, steigt. "Alterstraumatologie" hieß daher das Thema einer Tagung der AIOD Deutschland (Arbeitsgemeinschaft für dynamische Osteosynthese-Verfahren), am Wochenende im Saarbrücker Schloss, koordiniert von den Kliniken Saarbrücken und St. Elisabeth Saarlouis.Im Alter nimmt die Dichte, Festigkeit und Elastizität des Knochens ab, der Mediziner spricht von Osteoporose. Damit können selbst leichte Stürze zu schweren Frakturen führen. Oberschenkelhalsbrüche sind die häufigsten Diagnosen nach Unfällen älterer Menschen. "Alleine die Zahl der Oberschenkelhalsbrüche wird in den nächsten 30 Jahren wahrscheinlich um mehr als 125 Prozent zunehmen", erklärte Dr. Christoph Meyer, Chefarzt des Zentrums für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Saarbrücken. Die Unfallursachen liegen meistens im häuslichen Bereich oder bei Erkrankungen, die zu Schwindel, Kreislaufproblemen und damit zur höheren Sturzgefahr führen, wie Dr. Michael Weber, Leiter der Sektion Unfallchirurgie am Marienhaus Klinikum St. Elisabeth, erklärte.

Um dem Patienten eine Belastbarkeit des verletzten Körperteils und eine rasche Teilhabe am Alltag zu gewährleisten, werden die meisten Brüche operativ versorgt. Eine bestmögliche Behandlung bedarf jedoch, nach Ansicht der AIOD-Ärzte, einer geordneten und gut aufeinander abgestimmten, interdisziplinären Zusammenarbeit. Denn oft leiden ältere Menschen an Begleiterkrankungen, wie Herz-Kreislauferkrankungen oder Demenz. "Wir müssen die Behandlung besser koordinieren, um kontraproduktive Abläufe zu verhindern", erklärte Weber. Die Vision der AIOD: Behandlungszentren, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit vereinfachen. Daher hatten die Koordinatoren der Tagung Unfallchirurgen, Orthopäden, Anästhesisten, Rechtsmediziner und Psychiater eingeladen, die gemeinsam die Problematik der Alterstraumatologie jeweils aus dem Blickwinkel ihres Fachgebietes darstellten. hth

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