Knappschafts-Direktor versichert: "Es wird keiner entlassen"

Püttlingen. Der neue Krankenhausplan des Saarlandes sieht vor, dass die Naturheilkunde-Klinik, die dem Püttlinger Knappschaftskrankenhaus angegliedert ist, Ende des Jahres geschlossen wird. An gleicher Stelle soll dann nahtlos zu Beginn des kommenden Jahres und ebenfalls mit 20 Betten eine Psychosomatische Klinik eröffnet werden

Püttlingen. Der neue Krankenhausplan des Saarlandes sieht vor, dass die Naturheilkunde-Klinik, die dem Püttlinger Knappschaftskrankenhaus angegliedert ist, Ende des Jahres geschlossen wird. An gleicher Stelle soll dann nahtlos zu Beginn des kommenden Jahres und ebenfalls mit 20 Betten eine Psychosomatische Klinik eröffnet werden. Zu diesem Vorgehen herrsche Einvernehmlichkeit zwischen Land und Knappschaft Bahn See (ehemals Bundesknappschaft), hieß es sowohl seitens der Knappschaft als auch des Gesundheitsministeriums, wobei allerdings der Plan in seinem Ursprung von der Knappschaft gefasst wurde (wir berichteten).Dr. Georg Greve (Foto: Becker & Bredel), Erster Direktor der Knappschaft Bahn See mit Sitz in Bochum, spricht nicht von einem Ende der Naturheilkunde-Klinik, sondern "nur" von einer Umwandlung. "Das Personal wird auch weitestgehend dort bleiben", so Greve, mit dem wir am Mittwoch sprachen. Greve sagte auch: "Es bleiben alle bei der Knappschaft." Und: "Es wird keiner entlassen, da braucht keiner Angst zu haben."

Bundesweit verfügt die Knappschaft Bahn See (KBS) in Krankenhäusern und Reha-Kliniken über rund 7000 Betten, die Schwerpunkte liegen im Ruhrgebiet und im Saarland. Greve betonte zudem, dass Ärzte, die naturheilkundlich orientiert sind, sehr gefragt seien. Man wolle jedenfalls versuchen, das hoch qualifizierte Personal zu halten.

Die Umstellung von der naturheilkundlichen zu einer psychosomatischen Klinik begründet Greve damit, dass dies den wachsenden Bedürfnissen nach entsprechenden Behandlungen entspreche, denn "es gibt eine dramatische Zunahme bei den psychosomatischen Krankheiten", so der Knappschafts-Direktor.

Auch die Naturheilkundeklinik habe sich ja zum großen Teil mit psychosomatischen Erkrankungen befasst, als psychosomatische Klinik habe man dann aber ein noch breiter gefächertes Angebot. Welche Therapieformen im einzelnen in der künftigen psychosomatischen Klinik vorgehalten werden, könne man jetzt zwar noch nicht endgültig sagen, "aber ich gehe schon davon aus, dass es innerhalb des Angebotes auch noch naturheilkundliche Ansätze geben wird", so Greve.

Im Saarland gibt es bereits vier psychosomatische Kliniken von zwei Trägern (in Münchwies bei Neunkirchen, in Berus, in Blieskastel und in St. Wendel). Alle vier sind Reha-Kliniken, also Kliniken zur Rehabilitation der Patienten. In Püttlingen ist dagegen eine Akut-Klinik vorgesehen, die es bisher im Saarland offiziell noch nicht gibt.

Zwei der saarländischen psychosomatischen Reha-Kliniken hatten gegen das Land darauf geklagt, dass auch die Akut-Psychosomatik in den saarländischen Bettenbedarfsplan aufgenommen werden müsse. In erster Instanz vor dem Verwaltungsgericht hatten die beiden Kliniken Recht bekommen. Somit dürften die Pläne für eine Akut-Psychosomatik in Püttlingen der Landesregierung zumindest gelegen kommen. mr

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