"Klinik in Brebach absolut wichtig"

Saarbrücken. Der Bezirksrat Halberg kämpft weiter um das Krankenhaus Brebach. "Die Aufgabe des Regionalverbandes ist die Gesundheitsvorsorge. Wenn das Brebacher Krankenhaus geschlossen wird, muss Regionalverbandsdirektor Peter Gillo Alternativen aufzeigen, wie es weitergeht", erklärte Bezirksbürgermeister Daniel Bollig (CDU) beim SZ-Redaktionsgespräch

 Von links: Bezirksbürgermeister Daniel Bollig (CDU), Detlef Rauen (SPD), Heike Müller (FDP), Otto Escher (CDU) und Hans-Jürgen Fuck-Feix (Grüne). Foto: Iris Maurer

Von links: Bezirksbürgermeister Daniel Bollig (CDU), Detlef Rauen (SPD), Heike Müller (FDP), Otto Escher (CDU) und Hans-Jürgen Fuck-Feix (Grüne). Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Der Bezirksrat Halberg kämpft weiter um das Krankenhaus Brebach. "Die Aufgabe des Regionalverbandes ist die Gesundheitsvorsorge. Wenn das Brebacher Krankenhaus geschlossen wird, muss Regionalverbandsdirektor Peter Gillo Alternativen aufzeigen, wie es weitergeht", erklärte Bezirksbürgermeister Daniel Bollig (CDU) beim SZ-Redaktionsgespräch. Denn die Halbergerhütte habe das Krankenhaus an den damaligen Stadtverband übertragen und dieser die Saarland Heilstätten GmbH (SHG) beauftragt, die Klinik zu betreiben. Bollig wies nochmals auf die Vorteile des Standorts hin: den Notarzt, die 24-Stunden-Unfallpraxis und die chirurgischen Belegbetten. Für Großunternehmen wie Halberg Guss oder Brück in Ensheim sei die Klinik sehr wichtig. Schwerpunkt des Krankenhauses ist aber die Geriatrie. Die will die SHG auf den Sonnenberg verlagern (die SZ berichtete). Können die Notfallpatienten nicht auch auf dem Winterberg betreut werden? Bollig: "Dafür brauchen Sie auch Strukturen auf dem Winterberg. Das wird auch Geld kosten. Da haben Sie nichts gespart." Bollig wies aber darauf hin, dass zumindest die Chancen gut stehen, den Notarzt in Brebach zu halten. Er erklärte, der Notarzt müsse in acht Minuten beim Patienten sein. Das schafften die anderen Notärzte nicht, wenn es zum Beispiel um Patienten im Bliesgau gehe, sagte der CDU-Politiker. Die würden auch von Brebach aus betreut.Die Fraktionen im Bezirksrat Halberg machen sich ebenfalls für die Klinik stark. Mit Bollig kamen Detlef Rauen (SPD), Otto Escher (CDU), Heike Müller (FDP) und Hans-Jürgen Fuck-Feix (Grüne) in die SZ-Redaktion. Otto Escher fürchtet, dass die medizinische Versorgung nun nicht mehr gesichert sei. Fuck-Feix und Rauen ergänzten, die anderen Krankenhäuser seien mit den Notfällen oft überlastet, Patienten würden hin- und hergekarrt. "Das Brebacher Krankenhaus ist absolut wichtig", meinte Fuck-Feix.

Ein großes Problem für den Bezirksrat Halberg ist der Verkehr. Beispiel Fechingen: Bollig berichtete, dass sich die Anlieger der Heringsmühle über die Raser in Richtung Flughafenstraße und in der Gegenrichtung beschwerten. Otto Escher: "Ein Kreisel wäre die Lösung. Es wird aber keine richtige Entscheidung getroffen." Die rot-rot-grüne Koalition im Stadtrat mache sich jetzt aber dafür stark, Geld für den Kreisel bereitzustellen, sagte Bollig.

Große Verkehrsprobleme

Zweites Beispiel Brebach: Am Kaufmännischen Berufsbildungszentrum fehlten Parkplätze, weil viele Schüler aus dem ganzen Saarland mit dem Auto kommen, sagte Bollig: "Alles wird zugeparkt." Für die Schule sei der Regionalverband zuständig, für das Umfeld die Stadt. Doch trotz vieler Gespräche gebe es noch keine Lösung. Schließlich wies der Bezirksbürgermeister darauf hin, dass an der Wiedheckschule in Brebach der Wendehammer oft von Eltern zugeparkt werde. Der Bezirksrat überlege nun, Sammelplätze einzurichten. Dort könnten die Eltern die Kinder absetzen, die dann in Gruppen in die Grundschule gehen, schlug Bollig vor.

Die Fraktionen wollen sich in diesem Jahr um die Nahversorgung, die Vereine und die Grundschulen im Bezirk kümmern. Auf ein grundsätzliches Problem wies Otto Escher hin: "Der Bezirksbürgermeister hat kaum mehr etwas zu sagen und kann nur noch umsetzen, was die Verwaltung ihm vorgibt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort