„Fridays for Future“ Saar-CDU will Streiks von Schülern begrenzen

Saarbrücken · Die Klima-Proteste gehen weiter. Der Bildungsminister lässt den Lehrern im Land freie Hand.

Die CDU drängt darauf, den Klima-Protesten saarländischer Schüler während der Unterrichtszeit Einhalt zu gebieten. Der Bildungsexperte der Landtagsfraktion, Frank Wagner, äußerte zwar Unterstützung für das Anliegen der Schüler, pochte aber auf die Einhaltung der Schulpflicht. Ohne klare Regeln könne das Schulwesen nicht funktionieren, sagte Wagner. „Das gilt auch für Demos während der Unterrichtszeit – hier dürfen wir die einmalige Ausnahme nicht zur Regel werden lassen, ganz gleich, wie gut die Absicht dahinter ist.“ Er verwies auf einen Beschluss der Kultusministerkonferenz von 1973, der Demonstrationen während der Unterrichtszeit untersagt. Dieser Erlass sei bis heute gültig und weiter sinnvoll.

Für die nächsten drei Freitage plant die Bewegung „Fridays for Future“ im Saarland erneut Proteste für einen besseren Klimaschutz. Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) sagte der SZ, Sanktionen seien „nicht das Mittel der Wahl in der gegenwärtigen Situation“. Er sei zuversichtlich, dass die Schulen individuell je nach konkreter Lage vor Ort angemessen reagierten. Er habe Verständnis dafür, dass die jungen Menschen mit ihren Aktionen besondere Aufmerksamkeit erzielen wollten, schließlich gehe es bei ihrem Engagement für Klimaschutz im Wesentlichen um ihre eigene Zukunft. Was jetzt helfe, sei der Dialog, nicht die Bestrafung, so Commerçon.

Der Chef des Saarländischen Philologenverbandes, Marcus Hahn, bezeichnete die Proteste während der Schulzeit als „glasklaren Verstoß gegen die Schulpflicht“. Lehrer bestraften nicht, machten unentschuldigte Fehlzeiten aber aktenkundig. Dies fordert auch die CDU: Bisher sei ein Auge zugedrückt worden, aber nun müsse das Bildungsministerium die Schulen anhalten, die Schüler aufzuklären, dass sie unentschuldigt fehlten.

Nach Informationen des „Tagesspiegels“ wollen in Kürze bundesweit mehr als 700 Wissenschaftler und Prominente ihre Unterstützung für die streikenden Schüler bekunden.

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