Klettern, golfen, lernen

St. Wendel/Weiskirchen. 22 junge Menschen aus 15 Ländern verbringen zwei Wochen im Saarland. Sie sind Teilnehmer des Rotary-Sommercamps, das erstmals ins kleine Bundesland führt. Dabei steht nicht nur der Spaß im Vordergrund. Vielmehr sollen sie so viel wie möglich über die Gegend lernen. Daher ist der Terminkalender voll

 Der Schweizer Paulo Tedesco erstürmt die Kletterwand im Rocklands. Vitória Almeida Costa aus Brasilien sichert ihn ab. Im Hintergrund: Hans-Lorenz Bösen. Foto: Kowol

Der Schweizer Paulo Tedesco erstürmt die Kletterwand im Rocklands. Vitória Almeida Costa aus Brasilien sichert ihn ab. Im Hintergrund: Hans-Lorenz Bösen. Foto: Kowol

St. Wendel/Weiskirchen. 22 junge Menschen aus 15 Ländern verbringen zwei Wochen im Saarland. Sie sind Teilnehmer des Rotary-Sommercamps, das erstmals ins kleine Bundesland führt. Dabei steht nicht nur der Spaß im Vordergrund. Vielmehr sollen sie so viel wie möglich über die Gegend lernen. Daher ist der Terminkalender voll. Der erste Programmpunkt der jungen Weltbürger brachte sie nach St. Wendel. "Rotary ist die weltweit größte nicht-kommerzielle Jugendaustauschorganisation", erläutert der St. Wendeler Rotarier Jürgen Hermann. Dabei verfolgen die Mitglieder laut Hermann folgende Ziele: "Völkerverständigung, selbstloses Dienen und Friedensarbeit." Weltweit gibt es Rotary-Clubs, in Deutschland 980. Rotarier sind meist Führungskräfte aus allen Branchen, die sich durch Projekte sozial engagieren. Somit sei der Jugendaustausch nur ein Punkt - jedoch einbedeutender."Der Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Und die Jugend spielt dabei eine besondere Rolle, denn sie sollen das Gelernte zurück in ihre Heimat mitnehmen", sagt Camp-Leiter Hans-Lorenz Bösen. Der 65-jährige Losheimer lässt seine Firma für zwei Wochen ruhen, um sich dem Camp zu widmen. Er war es auch, dem die Aufgabe zufiel, aus den über 100 Bewerbungen die Teilnehmer zu bestimmen. Bösen: "Jeder Jugendliche ist auch ein kleiner Repräsentant seines Landes."

Untergebracht werden die jungen Gäste in der Jugendherberge Weiskirchen, die Kosten übernehmen die Rotarier. Von dort geht es jeden Tag in eine andere saarländische Stadt und in das benachbarte Bundesland. Die einzelnen Clubs gestalten dabei den Tag. Die St. Wendeler Abteilung stellte den Camp-Teilnehmern ihre Heimatstadt als Sport- und Freizeitstandort vor. Besuche von Fitness-Studios, der Golfanlage oder des Kletterparks standen auf dem Programm. "Dass es in so einer kleinen Stadt so viele Sportmöglichkeiten gibt, dass so viel los ist, hat mich sehr überrascht", beschreibt Paulo Tedesco. Der 25-jährige Schweizer ist zum dritten Mal bei einem Rotary-Sommercamp dabei: "Das Kennenlernen neuer Kulturen und das spannende Programm lassen mich immer wieder teilnehmen", sagt der Student.

"Die Architektur hier ist ganz anders als in meiner brasilianischen Heimat. Auch, dass es so viele kleine Dörfer gibt, war mir ganz neu", versucht Vitória Almeida Costa ihre Eindrücke in Worte zu fassen. Ebenso sei die hiesige Bauweise anders als in Dänemark, wo die 18-Jährige seit Januar lebt. Dort nimmt sie ein Jahr lang am Schüleraustauschprogramm der Rotarier teil. Ob sie im Anschluss nach Brasilien zurückkehre oder ein Studium in Kopenhagen aufnehme, wisse sie noch nicht so recht.

"Alles in Deutschland ist vier- bis fünf Mal besser als in Bulgarien", sagt Evgeni Sabev. Der 18-jährige Schüler spielt dabei auf den geringen Lebensstandard in seiner Heimat an. Er wolle bald anfangen zu studieren und das wahrscheinlich in Deutschland. Denn ihm gefalle es hier sehr. Der US-Amerikaner Phillip Freeman ist Betreuer im Sommercamp. Er war schon oft in Deutschland und zeigt sich begeistert vom Saarland: "Hier sind die Leute viel freundlicher als in anderen Teilen dieses Landes."

"Hier sind die Leute viel freundlicher als in anderen Teilen dieses Landes."

Phillip Freeman, Camp-Teilnehmer

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