Kleiner Ort verfügt über sehr gute Infrastruktur

Dass der Saarwellinger Ortsteil Reisbach ursprünglich aus zwei Orten zusammengewachsen ist, ist optisch nicht mehr zu erkennen. Längst sind die Häuserzeilen ineinander verwoben.

 Viele Reisbacher leisteten dem Aufruf der SZ Folge und strömten zum Fototermin in ihrem Heimatort. Fotos: Thomas Seeber

Viele Reisbacher leisteten dem Aufruf der SZ Folge und strömten zum Fototermin in ihrem Heimatort. Fotos: Thomas Seeber

Aber hier und da ist es doch noch zu spüren und vor allem zu hören, dass die Grenze zwischen den Gemarkungen Labach und Reisweiler mitten durch den Ort verläuft. "Das ist vor allem bei den Älteren der Fall. Die jugendlichen Einwohner kennen nicht einmal mehr den Verlauf der Grenze", berichtet der Reisbacher Ortsvorsteher Heinrich Bauer.

Doch Ältere sagen laut Bauer heute noch "Ich bin aus Reisweiler" oder "Ich bin aus Labach". Auch höre der geübte Reisbacher kleine Sprachunterschiede zwischen den Älteren. "Aber die Menschen leben gut zusammen. Es gibt keine Differenzen."

Reisbach als Ort aus den beiden Teilen Labach und Reisweiler entstand nach einem Beschluss der damals tätigen Gemeinderäte vom 7. Dezember 1936. Heute erscheint die Historie, bezogen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes, als Segen und Fluch zugleich: Geprägt vom Bergbau - Reisbach hatte 1850 als einer der ersten Orte Gruben und war einer der letzten mit Kohleabbau - kann der Ort heute einerseits mit den Zeugnissen der vergangenen Zeit wuchern, andererseits kämpft er mit den verbliebenen Schäden. Vor allem Bürgersteige und Kanäle haben unter den bergbaubedingten Erderschütterungen gelitten. "Trotzdem setze ich mich dafür ein, die Tradition zu bewahren - nicht die Asche, aber das Feuer dieser Geschichte", sagt Bauer. Er plant etwa einen Grubenwanderweg als Attraktion. Denn landschaftlich und historisch habe die Lage des Ortes Reisbach einiges zu bieten.

Auch wenn ein richtiger Ortsmittelpunkt fehle, die Infrastruktur sei sehr gut, sagt Bauer: Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Kinderkrippe, Kindergarten und Grundschule - alles sei da. "Das ist bei unserer Größe mit rund 2400 Einwohnern eher selten." Es gebe eine gute Verbindung zur Autobahn und über den öffentlichen Personennahverkehr auch nach Saarlouis und Dillingen.

Ein weltweit seltenes Gewächs macht Reisbach laut Bauer zu einem einzigartigen Ort: "Wildwachsend kommt der weiß-blühende Pyrenäen-Milchstern nur einmal im Saarland vor. Bei uns steht das unter Naturschutz stehende Liliengewächs im Wald." Es gibt 30 Vereine für unterschiedliche Interessen, dazu Hallen, Sport- und Tennisplätze.

"Nette Leute gibt's hier sowieso", sagt Bauer über Reisbach. Auch wurde und werde hier gut gefeiert, aber auch von einer Gruppe von Menschen in Bürgerprojekten gut gearbeitet.

 HeinrichBauer

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Auf einen BlickDas Ortsfoto aus der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es zum Herunterladen unter www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 0,99 Euro. Zu sehen ist es auch auf der Facebook-Seite: facebook.de/saarbrueckerzeitung.slsAbzüge vom Foto können Sie nur schriftlich bestellen: SZ, Adlerstraße 3, 66740 Saarlouis; oder per E-Mail redsls@sz-sb.de (Preis auf Anfrage). red

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