Kleiner Held mit langer Nase begeistert Publikum

Püttlingen. "Manege frei für Pinocchio" hieß das Spektakel, mit dem das Kulturforum Köllertal am Sonntag seine Reihe "Theater für Kids" beschloss. Um dem angesagten schlechten Wetter zu entgehen, wurde das Spiel um den hölzernen Bengel in die Bahnhofshalle verlegt. Eine kluge Entscheidung: Draußen regnete es Bütten

 Manfred Kessler hier in der Rolle des Pinocchios in der Stückguthalle des Kulturbahnhofs. Foto: Kolling-Krumm

Manfred Kessler hier in der Rolle des Pinocchios in der Stückguthalle des Kulturbahnhofs. Foto: Kolling-Krumm

Püttlingen. "Manege frei für Pinocchio" hieß das Spektakel, mit dem das Kulturforum Köllertal am Sonntag seine Reihe "Theater für Kids" beschloss. Um dem angesagten schlechten Wetter zu entgehen, wurde das Spiel um den hölzernen Bengel in die Bahnhofshalle verlegt. Eine kluge Entscheidung: Draußen regnete es Bütten. Im Publikum sitzen etwa 30 Kinder, einige Väter, noch mehr Mütter und ein paar Omas. Die Deko verspricht feines Kammertheater. Umgesetzt wird es von einem einzigen Mann: Manfred Kessler aus der Rhein/Main-Region spielt den neugierigen Pinocchio, der seine lange Lügennase überall dort hinsteckt, wo sie nicht hingehört. Ein rechter Einfaltspinsel, den der Schauspieler im Hastenichtgesehen in seinen Schöpfer, den bedächtig-gemütlichen Papa Geppetto verwandelt, der sein letztes Hemd für den Holzscheit-Nachwuchs hergibt. Das Publikum erlebt Kessler darüber hinaus als durchgeknallten Zauberer, der Feuer spuckt, als bösartigen Kater und als seriösen Zirkusdirektor Paletti, der die Fäden des Spiels in der Hand hält. Atemberaubend die Geschwindigkeit, mit welcher der Akteur Kostüme, Stimmlagen und Körperhaltungen ändert. Musik (und die Stimme der Himmelsfee) werden eingespielt, vier Buben aus dem Publikum mischen in der Manege nach den Anweisungen von Direktor Paletti mit, so dass am "Ende gut, alles gut" der glücklichen Heimkehr von Pinocchio ins "O sole mio-Land" von Papa Geppetto nichts im Wege steht - ganz wie in der Buchvorlage mit Kultcharakter in Italien von Carlo Collodi, die bereits 1881 erschien.Und die Moral von der Geschicht? Wer seine Fehler bereut und Besserung gelobt, kommt gut durch Gefahr, Beschwernis und allerlei Not. Das junge Publikum applaudiert artig und trägt im Kopf viele anregende Bilder der kleinen großen Theaterwelt mit nach Hause.

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