Kleinblittersdorfer kämpfen ums Hallenbad

Kleinblittersdorf. Wird das Hallenbad in Kleinblittersdorf im Herbst wiedereröffnet, oder bleibt es geschlossen? Das ist die Frage, die den Kleinblittersdorfern auf den Nägeln brennt. Im Frühjahr hatte Bürgermeister Stephan Strichertz eine "Bestandsanalyse" nach der Hallenbadsaison angekündigt

 Diese Bürger demonstrierten vor der Ortsratssitzung. Sie wollen, dass das Hallenbad in Kleinblittersdorf wieder öffnet. Das nutzen unter anderem Schulen und Vereine. Foto: Heiko Lehmann

Diese Bürger demonstrierten vor der Ortsratssitzung. Sie wollen, dass das Hallenbad in Kleinblittersdorf wieder öffnet. Das nutzen unter anderem Schulen und Vereine. Foto: Heiko Lehmann

Kleinblittersdorf. Wird das Hallenbad in Kleinblittersdorf im Herbst wiedereröffnet, oder bleibt es geschlossen? Das ist die Frage, die den Kleinblittersdorfern auf den Nägeln brennt.Im Frühjahr hatte Bürgermeister Stephan Strichertz eine "Bestandsanalyse" nach der Hallenbadsaison angekündigt. Danach würden die Gremien beraten, ob das Hallenbad finanziell noch tragbar sei oder nicht. Am vergangenen Donnerstag standen die Ergebnisse der Analyse auf der Tagesordnung des Ortsrats von Kleinblittersdorf. "Um das Hallenbad im Herbst wiederzueröffnen, brauchen wir kurzfristig 1,3 Millionen Euro. Um das Hallenbad wieder auf den neuesten Stand zu bringen, müssten in den kommenden sechs Jahren 4,5 Millionen Euro investiert werden", erklärte Marianne Niederländer von der CDU-Fraktion. "Wir müssen entscheiden, ob wir das Bad noch wollen. Dann müssen wir ein Konzept finden, wie wir das alles meistern können", sagte Niederländer.

Während der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung das Thema erstmals behandelt, ist das Signal aus dem Ortsrat eindeutig. Alle Fraktionen machen sich für eine Wiedereröffnung stark. Hans-Georg Schmidt, Linke: "Ich zweifle, ob diese Kostenrechnung überhaupt stimmt." Zudem forderte er finanzielle Unterstützung von der Landesregierung. Sowohl die Grundschule als auch die Erweiterte Realschule in Kleinblittersdorf nutzen das Bad für den Schwimmunterricht. Zudem sei die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Kleinblittersdorf mit 155 schwimmenden Kinder abhängig von dem Bad. "Wenn es geschlossen wird, bedeutet das gleichzeitig auch die Auflösung des Vereins", erklärte Christian Müller von der DLRG Kleinblittersdorf. Werner Kaspar, der DLRG-Bezirksleiter Saarbrücken: "Die Bäder in der Stadt Saarbrücken sind überfüllt. Ein Verein wie die DLRG Kleinblittersdorf bekäme nirgends Platz und Zeit, um zu trainieren. Auch Schwimmkurse haben lange Wartelisten. Für die Menschen in Kleinblittersdorf wäre die Hallenbad-Schließung ein deutlicher Verlust an Lebensqualität."

Mehr als 50 Bürger kamen zur Ortsratssitzung und äußerten ihren Unmut, überraschten aber auch mit Ideen. "Wir haben mehr als 1200 Unterschriften gegen die Schließung in der Bevölkerung gesammelt. Das ist ein deutliches Zeichen. Zudem haben wir schon die Sportplanungskommission um finanzielle Unterstützung gebeten", sagte Edgar Eisvogel aus Kleinblittersdorf. Die Bürger wollen auch Saartoto und weitere Unternehmen um finanzielle Hilfe bitten.

Damit das Hallenbad in Kleinblittersdorf wieder öffnet, soll am Donnerstag, 19. Juli, um 19 Uhr im Restaurant "Roter Hahn" in Kleinblittersdorf auch ein Förderverein für das Hallenbad gegründet werden.Foto: Lehmann

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