Kleinblittersdorf gibt Bad auf

Kleinblittersdorf · Obwohl der Gemeinderat von Kleinblittersdorf erst in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause (im September) das Thema Hallenbad behandelt, ist bereits heute schon so gut wie klar, dass das Hallenbad geschlossen bleibt. Die Kosten sind zu hoch.

 Technik, Rohre und Putz sind völlig marode. Foto: Heiko Lehmann

Technik, Rohre und Putz sind völlig marode. Foto: Heiko Lehmann

Kleinblittersdorf. Obwohl der Gemeinderat von Kleinblittersdorf erst in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause (im September) das Thema Hallenbad behandelt, ist bereits heute schon so gut wie klar, dass das Hallenbad geschlossen bleibt. 500 000 Euro kostet das Bad die Gemeinde pro Jahr. Dringende Sanierungsmaßnahmen, die durchgeführt werden müssen, würden sofort 1,3 Millionen Euro kosten. In sechs Jahren müssten vier Millionen Euro investiert werden, um das Bad wieder auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Eine Begehung des Bades am vergangenen Dienstag mit anschließender Diskussion rief bei allen Beteiligten Ernüchterung hervor. "Zur Wiedereröffnung des Bades 1991 wurde ein großes Kinderbecken gebaut. Wie sich Jahre später herausstellte, war die Wasserablaufrinne nicht dicht. Das führte soweit, dass sich das Wasser einen Weg bis in die Pizzeria unter dem Bad bahnte", erklärte Gemeindemitarbeiter Daniel Schubert bei der Begehung. Ebenfalls undicht und marode sei der komplette Beckenkopf um das Bad. Während der Diskussion nach der Begehung wurde aus dem etwa 30-köpfigen Publikum die Frage gestellt, ob man die Probleme nicht hätte früher angehen können. "Wir kannten den Zustand immer, aber es war kein Geld da. Es hat gereicht, um das Bad einigermaßen funktionsfähig und sicher zu machen", erklärte Bürgermeister Stephan Strichertz. Noch gravierender sei es bei der Technik unter dem Bad. Bürgermeister Stephan Strichertz sagt, sei nahezu unmöglich, 1,3 Millionen Euro für kurzfristige Maßnahmen aufzutreiben. Die Gemeinde verfüge über kein Eigenkapital, und aufgrund der Nettotilgungsrate könne die Gemeinde nur noch einen Kredit über maximal 235 000 Euro aufnehmen. "Die Kommune hat einen Investitionsstau in allen Hallen und Sälen in der Gemeinde, und es gibt ein aufgelaufenes Defizit von 28 Millionen Euro. Wir müssen in erste Linie darauf achten, dass die Gemeinde ihre Selbstständigkeit nicht verliert. Und das wird schwer genug", sagte Andreas Philipp, der Kämmerer der Gemeinde. leh

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