Klein ist der große RückhaltMerzig hat jetzt eine Nichtabstiegs-Garantie

Merzig. Wenn Sven Klein für die Handballfreunde Untere Saar am Samstag im Heimspiel gegen die HSG Irmenach (19.30 Uhr, Thielspark-Halle) zwischen die Pfosten geht, gibt er alles. Das war schon in den Regionalliga-Spielzeiten so, als er hinter Matthias Hoffeld zweiter Torwart war, und daran hat sich auch nach dem Abstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar nichts geändert

 Sven Klein ist in dieser Saison die neue Nummer eins im Tor der Handballfreunde Untere Saar: Hier entschärft der 1,93-Meter-Hüne einen Wurf des Völklingers Matthieu Geoffroy. Foto: Thomas Wieck

Sven Klein ist in dieser Saison die neue Nummer eins im Tor der Handballfreunde Untere Saar: Hier entschärft der 1,93-Meter-Hüne einen Wurf des Völklingers Matthieu Geoffroy. Foto: Thomas Wieck

Merzig. Wenn Sven Klein für die Handballfreunde Untere Saar am Samstag im Heimspiel gegen die HSG Irmenach (19.30 Uhr, Thielspark-Halle) zwischen die Pfosten geht, gibt er alles. Das war schon in den Regionalliga-Spielzeiten so, als er hinter Matthias Hoffeld zweiter Torwart war, und daran hat sich auch nach dem Abstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar nichts geändert. In der laufenden Saison sind die Rollen allerdings vertauscht. Heute ist Klein die Nummer eins und Hoffeld, der ein Haus baut und kaum trainieren kann, "fliegt" die Kurzeinsätze. Großen Druck verspürte der 22-Jährige bei der Übernahme des verantwortungsvollen Postens aber nicht. Im Gegenteil. "Ich hatte ja die volle Rückendeckung des Trainers. Er hat immer zu mir gehalten, auch nach schlechteren Spielen. Das baut auf", bedankt sich Klein bei Franzel Schwindling.

Und er enttäuschte das in ihn gesetzte Vertrauen bislang nicht. Mit unzähligen Paraden entschärfte Klein in den letzten Spielen schon viele brenzlige Situationen. Auf seine Reflexe wird sich der 1,93-Meter-Hüne gegen den Tabellenelften Irmenach noch mehr als sonst verlassen müssen. Der Gegner ist nämlich weitgehend unbekannt. Bislang kreuzten beide Teams noch nicht die Klingen. "Die Torjäger sind mir unbekannt. Ich hoffe aber, dass mir Franz noch einige Wurfbilder verraten kann", sagt Klein, der an der Uni Saarbrücken im fünften Semester Mechatronik studiert.

Zeit für andere Hobbys hat er nicht. "Studium und Training reichen völlig. Momentan läuft alles gut", erzählt er. Nicht so gut läuft es für seine Teamkollegen. Torjäger Patrick Stengel fällt wegen einer Fußverletzung weiter aus. Dominic Koppenburg zog sich einen Bänderriss zu. Kreisläufer Peter Laux knickte um. Sein Vertreter Michael Oehm leidet unter Rückenschmerzen. Genau wie Alex Bochen, der aber auflaufen will. Als Vertretung für den wieselflinken Linksaußen stünde Sebastian Klein bereit, Svens jüngerer Bruder. "Es macht Spaß mit ihm in einer Mannschaft zu spielen. Zu Hause reden wir aber kaum über Handball", erzählt der Wölfe-Torwart. Auf dem Weg vom Familiensitz in Brotdorf zum Training oder zu den Spielen wird im Auto dann aber schon mal über den kommenden Gegner gesprochen, verrät er. Oder den Saisonverlauf. Momentan ist im Mittelfeld ja noch alles sehr ausgeglichen. Vier Mannschaften haben 10:10 Punkte auf dem Konto. Darunter auch die HF Untere Saar auf Rang acht und die HSG Irmenach auf Rang zehn. "Die dummen 30:31-Heimniederlagen gegen Illtal und Dansenberg waren unnötig. Wenn wir die Heimspiele gewonnen hätten, könnten wir Dritter sein", ärgert sich Sven Klein. Gegen Irmenach will er mit einem Sieg zum oberen Tabellendrittel aufschließen. Merzig. Monatelang scharrte sie ungeduldig und unruhig mit den Füßen. Hilflos und tief betrübt ertrug Sandra Schmitt den verkorksten Saisonstart des Handball-Oberligisten HSV-Merzig-Hilbringen als Zuschauer. Am Samstag, 17.15 Uhr, will die Rückraumspielerin ihrem Team wieder zur Seite stehen. Der Einsatz in der Merziger Thielspark-Halle gegen den Saar-Rivalen FSG Oberthal-Hirstein ist ihr Oberliga-Comeback nach einjähriger Baby-Pause. "Konditionell habe ich keine Probleme. Die Kraft fehlt noch, aber ich steige ja auch ohne Vorbereitung ein", stellte die zweifache Mutter am Donnerstag in einem "Testlauf" fest. Beim 31:8-Pokal-Sieg gegen Saarlandligist DJK Marpingen II stand die frühere Regionalliga-Spielerin (TuS Neunkirchen) 30 Minuten lang auf dem Platz. "Auf Rückraum-Mitte und am Kreis, es lief gut", strahlt die 30-Jährige. Im Dezember 2009 begann ihre Babypause. Bereits fünf Wochen nach der Geburt von Töchterchen Hannah nahm sie Mitte September wieder das Training auf. "Viel zu früh. Mein Frauenarzt hat mir nahe gelegt, noch zu warten", grinst Sandra Schmitt. Anfang November hielt es die "Handball-Verrückte" nicht mehr aus. Sie stieg wieder ins Mannschaftstraining ein und saß bei den Punktspielen auf der Bank. "Als moralische Unterstützung", schmunzelt die Rückkehrerin. Und mit Erfolg: Merzig beendete die unsägliche Niederlagen-Serie mit den ersten Saison-Siegen gegen Ottersheim und Wörth. Allein die Anwesenheit des Routiniers scheint sich auf das Nervenkostüm der jüngeren Spielerinnen positiv auszuwirken. Das Heimspiel gegen den unteren Tabellennachbarn sieht Schmitt als richtungsweisend an: "Unsere Mannschaft kann deutlich mehr als sie gezeigt hat. Wenn wir unser Potenzial abrufen, werden wir gewinnen." Sie sei noch nie abgestiegen und das werde auch diesmal nicht passieren, verspricht die Merzigerin. "Wir kämpfen uns da unten wieder raus - gemeinsam!" ros

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