Kleiderbörse, Radverleih - und Lernen

Völklingen. 37 Ein-Euro-Jobber arbeiten in der Völklinger Börse des Diakonischen Werks an der Saar. Sie verkaufen gespendete Möbel, verleihen Fahrräder oder bereiten Textilien für die Kleiderbörse auf. Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Stadt Völklingen. Am Mittwochnachmittag machte sich der Stadtrats-Ausschuss für Kinder, Jugend und Soziales vor Ort ein Bild

Völklingen. 37 Ein-Euro-Jobber arbeiten in der Völklinger Börse des Diakonischen Werks an der Saar. Sie verkaufen gespendete Möbel, verleihen Fahrräder oder bereiten Textilien für die Kleiderbörse auf. Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Stadt Völklingen. Am Mittwochnachmittag machte sich der Stadtrats-Ausschuss für Kinder, Jugend und Soziales vor Ort ein Bild. Seit Sommer 2005 werden Arbeitslose in dem ehemaligen Altenheim am Nordring qualifiziert.

"Wir machen keine Hausentrümpelungen oder Umzüge", betonte Hans-Peter Haag, der stellvertretende Leiter der Jugendberufshilfe, und sprach von einer "Gratwanderung". Die Arbeiten der Ein-Euro-Jobber müssten gemeinnützig und zusätzlich sein, dürften Unternehmen keine Konkurrenz machen. Die Möbel- und die Kleiderbörse, so Haag, werden zurzeit in eine Gebrauchtwarenbörse umgewandelt. In dem Sozialkaufhaus können Bedürftige auch andere Produkte - wie etwa Haushaltswaren - erwerben.

Die Völklinger Börse ist nur eines von vielen Projekten am Nordring. Beschäftigungsmaßnahmen für junge Leute unter 25 Jahren gehören ebenso zum Angebot wie Frauenprojekte oder Aktivierungsmaßnahmen für ältere Arbeitslose. Frauen werden auf die Berufsfelder Hauswirtschaft, Gastronomie, Pflege und Gartenbau vorbereitet, Ein-Euro-Jobber helfen, das Weltkulturerbe zu erhalten, Jugendliche machen eine Ausbildung zum Holzwerker.

Während im Nähmaschinenraum Taschen produziert werden, schreiben die Arbeitssuchenden im EDV-Saal Bewerbungen. Im Fitnessraum können die Teilnehmer motorische Fertigkeiten trainieren - oder einfach mal am Sandsack ihre Aggressionen abbauen. Und in den Werkstätten wird natürlich kräftig gehämmert und gesägt. Während der Stippvisite der Lokalpolitiker feilen die Jugendlichen gerade an einem Flaschenöffner.

Insgesamt stellt das Diakonische Werk am Nordring 149 Teilnehmerplätze zur Verfügung. 22 Mitarbeiter kümmern sich um die Arbeitsuchenden. "Die Vermittlungsquote in den ersten Arbeitsmarkt, in Ausbildung oder Qualifizierung bewegt sich um die 30 Prozent", so Hans-Peter Haag.

Vom Talent der Hauswirtschafterinnen konnten sich die Besucher dann noch persönlich überzeugen, für ihre Gäste hatten die Damen ein Büffet mit kleinen Häppchen vorbereitet. Nach der Führung stellte Bürgermeister Wolfgang Bintz fest, dass das Geld der Stadt gut angelegt ist. Er lobte die "durchdachte Einrichtung", in der vernetzt gearbeitet werde.

Hintergrund

Finanziert wird die Völklinger Börse, deren Träger das Diakonische Werk ist, aus Mitteln der Hartz-IV-Arbeitsgemeinschaft (Arge) Völklingen, des Europäischen Sozialfonds, der Stadt Völklingen, des Landes und durch Eigenmittel der evangelischen Kirche. tan

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