Klares Zeichen gegen Mobbing und Intoleranz

Schwalbach · Die Förderschule am Eisenbahnschacht in Schwalbach wurde am Donnerstag mit dem Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet. Sie ist die erste Förderschule im Saarland, die diesen Titel tragen darf.

Seit mehr als 20 Jahren gibt es in Deutschland die Kampagne "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" und inzwischen wurden bundesweit 1330 Schulen, darunter 31 im Saarland und sieben im Kreis Saarlouis, ausgezeichnet. Einen besonderen Titel, den, wie Landeskoordinator Burkhard Jellonek, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung betonte, "euch keiner mehr wegnehmen kann", holte sich am Donnerstag die Förderschule am Eisenbahnschacht in Schwalbach.

Denn die Förderschule Lernen des Landkreises Saarlouis ist die erste Förderschule im Saarland, die das begehrte Schild anbringen darf. "Unsere Schulen im Kreis sind sehr fleißig und engagiert. Dass aber die Förderschule in Schwalbach als erste im Saarland und als achte im Kreis die Auszeichnung erhält, macht mich schon ganz besonders stolz", erklärte Landrat Patrik Lauer als Schulträger.

Mit 84 Unterschriften hatten die Schüler und Lehrer die Bundeskoordination in Berlin überzeugen können. "Ihr seid jetzt eine von 32 Schulen im Saarland und habt somit Vorbildfunktion", betonte Saarlands Bildungsminister Ulrich Commerçon. Nicht nur das fleißige Sammeln von Unterschriften, auch die Arbeit der Projektgruppe überzeugte. "Wir haben uns mit dem Musical "Hairspray" befasst. Hier wurde ein Mädchen ausgeschlossen, weil es ein bisschen dick war. Schließlich hat sie die Rolle aber doch bekommen", erzählte Sven Weber, stellvertretender Schülersprecher.

Mobbing auf der einen, Intoleranz auf der anderen Seite, dagegen bekennen sich Schüler und Lehrer der Förderschule ganz klar, geben allen Nationalitäten eine Heimat. Dafür steht auch Schülersprecherin Sarah Hassan, die aus dem Libanon kommt. Als Paten hatten sich die Schüler die beiden Geistlichen Pfarrer Reinhard Janisch und Pastor Hans-Georg Müller ausgesucht, die verhindert waren.

Gerne war Pastor Christian Zonker eingesprungen, der den ökumenischen Gottesdienst gestaltete: "Wir Seelsorger machen immer wieder die Erfahrung, wie leicht es passieren kann, dass Menschen ausgeschlossen werden. Ich bin stolz, dass sich eure Schule mit diesem Zeichen ganz aktiv dagegen stellt." "Ich bin stolz, dass wir es als erste Förderschule geschafft haben, gebe die Auszeichnung aber an alle Schüler und Kollegen weiter", so Schulleiterin Katja Leßig.

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