Klare Mehrheiten für die SPD-Kandidaten

Neunkirchen. Ein seltenes Bild im Ratssaal des Neunkircher Rathauses: Die Zuschauerränge waren bei der gestrigen Sitzung des Stadtrates voll besetzt. Das Interesse galt eindeutig der Wahl des neuen Bürgermeisters und des neuen zweiten Beigeordneten. Nachdem diese abgehakt war, leerte sich die Tribüne zusehends

Neunkirchen. Ein seltenes Bild im Ratssaal des Neunkircher Rathauses: Die Zuschauerränge waren bei der gestrigen Sitzung des Stadtrates voll besetzt. Das Interesse galt eindeutig der Wahl des neuen Bürgermeisters und des neuen zweiten Beigeordneten. Nachdem diese abgehakt war, leerte sich die Tribüne zusehends. Unter den wenigen, die dann noch die für die Stadt ebenso wichtigen Finanzentscheidungen verfolgten, waren mit Alt-Oberbürgermeister Friedrich Decker und Alt-Kämmerer Kurt Stauch ausgewiesene Fachleute.Deckers Nachfolger Jürgen Fried hatte die Prozedur zunächst mit der Bürgermeisterwahl eröffnet. Die von der Mehrheitsfraktion ins Rennen geschickten Kandidaten seien im besten Alter und versprächen Kontinuität an der Verwaltungsspitze für die anstehenden großen Herausforderungen in der Stadt, stellte SPD-Fraktionschef Willi Schwender fest. Die CDU zeigte "realpolitische Einsicht" (Fraktionschef Karl Albert) und nominierte keinen Bürgermeister-Gegenkandidaten. "Wir können auch anders zum Ausdruck bringen, dass wir als große Oppositionsfraktion eine Rolle spielen", kündigte Albert an. Dafür präsentierte Die Linke, die kritisierte, dass die SPD keinen Neunkircher aufbieten konnte, einen Einheimischen: Sie schlug Manfred Schmidt aus ihren Reihen vor. Bei 50 abgegebenen Stimmen erhielt SPD-Favorit Jörg Aumann klar die erforderliche Mehrheit: 29 Stadtratsmitglieder votierten für den 40-jährigen Juristen aus Saarwellingen-Schwarzenholz, sechs für Manfred Schmidt. 14 Enthaltungen waren zu verzeichnen, das entspricht der Stärke der CDU-Fraktion.Vor der Wahl des zweiten Beigeordneten bekräftigte Karl Albert das CDU-Prinzip, dass der dritte Hauptamtliche in der Verwaltungsspitze zu viel des Guten sei. Man könne dessen Aufgaben auch ehrenamtlich vergeben. "Als Konsequenz können wir an der Abstimmung nicht teilnehmen." Was sich keineswegs gegen den nominierten Kandidaten richte, versicherte Albert. Willi Schwender hielt entgegen, dass drei Hauptamtliche "absolut notwendig" seien. Von 37 abgegebenen Stimmen erhielt der 35-jährige SPD-Mann Sören Meng dann 36, ein Votum war ungültig.Einstimmig billigte der Stadtrat dann die Eröffnungsbilanz als Basis für die neue doppische Buchführung der Stadtfinanzen. Außer Neunkirchen kann unter den Saar-Kommunen bislang nur Marpingen eine solche Bilanz aufweisen, die umfassend Vermögen und Schulden der Stadt auflistet. Grünes Licht gab der Rat auch für den Nachtragshaushalt. < weiterer Bericht folgt "Wir brauchen den dritten Mann."Gabi Jung (Grüne) zur Besetzung der Verwaltungsspitze

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