„Saarbrücker Sommermusik“ Klangvoller Auftakt zur Sommermusik

SAARBRÜCKEN · Saarbrücken darf sich rühmen, bundesweit die Stadt mit der höchsten Konzertdichte in Relation zur Einwohnerzahl zu sein. Einen wesentlichen Anteil daran hat sicher Thomas Altpeter vom Kulturamt: Mit seiner traditionsreichen „Saarbrücker Sommermusik“ bereichert der Organisator und Kurator auch diesmal die heiße Jahreszeit mit knapp 40 eintrittsfreien Terminen an unterschiedlichen Spielorten.

  Das „Ensemble Unterwegs“ in Bischmisheims Schinkelkirche.

Das „Ensemble Unterwegs“ in Bischmisheims Schinkelkirche.

Foto: Iris Maria Maurer

Bis Ende September zieht das Festival mit einer Mischung aus Kammermusik, Neuer Musik, Musiktheater und Jazz durch die Saarmetropole. Am Freitag war nun Start in der proppenvollen Bischmisheimer Schinkelkirche mit dem „Ensemble Unterwegs“, das seit zehn Jahren regelmäßig vorbeischaut.

Unter dem Motto „So war es immer schon“ hatten Barbara Schachtner (Mezzosopran), Annette Walther (Violine), Friederike Imhorst (Viola) und Franziska Lüdicke (Cello) ein maßgeschneidertes Programm im Gepäck: Beziehungsreich wurden Werke von Johannes Brahms und Theodor Storm verknüpft; sie hat Altpeter als musikalisch-literarische Doppelspitze des Festival-Jahrgangs auserkoren. Nun, die vier „Unterwegs“-Damen pflegen ihrem gemeinsamen Nenner entsprechend als Wandermusikerinnen durch die Lande zu ziehen – hieraus resultieren Erfahrungen und Spielroutine, die dem gesamten Vortrag zu Gute kommen. Nicht nur, dass hier mit lebendiger Moderation der Draht zum Auditorium gefestigt wurde, auch musikalisch hat sich „Ensemble Unterwegs“ über die Jahre hinweg optimiert. Mehr noch als der warme, sonore Klang der Streicher bezauberte Barbara Schachtners Timbre. Ihre sanften Höhen und das tragende untere Register setzte die Sängerin klug in den Dienst des Ausdrucks. Mehr noch als bei Brahms‘ Liederzyklus op. 86 schien das Quartett bei Alban Bergs „Sieben frühen Liedern“ in seinem Element: Emotional und farbenreich durchlebt, klang es wie aus einem Guss. Neben Alexander Zemlinsky rundeten Schöpfungen aktueller Komponisten wie Martin Brenne (Köln) und Andreas J. Winkler (Koblenz) einen intensiven und viel beklatschten Abend ab. Winklers eigens für „Ensemble Unterwegs“ komponiertes Opus „Meeresstrand“ bezog sich auf Brahms und enthielt das Storm-Zitat „Vernehmlich werden die Stimmen, die über der Tiefe sind“ – das Motto der Sommermusik 2019.

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