Klangreise durch Nebel, Nieselregen und Sonne
St. Wendel · Zu Musik der Jahreszeiten lud das Stadtorchester 1865 Harmonie St. Wendel am vergangenen Samstag in den Saalbau ein. Unter dem Titel "Donnerwetter" boten die Musiker und Musikerinnen ein Konzert, das sich rund um Regen, Schnee und Sonnenschein drehte.
St. Wendel. Den Auftakt des Konzertes bildete Antonio Vivaldis "Die vier Jahreszeiten". Extra für das Jahreskonzert hatte man das reine Streicherstück bearbeitet, sodass nun auch die Harmonie St. Wendel es aufführen konnte. So durchlebte das Publikum gleich zu Beginn des Konzertes Frühling, Sommer, Herbst und Winter und wurde von da an dann auch auf eine Reise mitgenommen, die nicht nur rund um die Welt, sondern auch durch vier Jahrhunderte führte. Denn auf Vivaldis Werk, das im 18. Jahrhundert entstand, folgten sowohl moderne Stücke, als auch Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert.Den ersten Halt machten die Musiker in der Normandie und spielten ein Medley aus dem Film "Les Parapluies de Cherbourg". Von dort ging es weiter nach London, wo - wie sollte es auch anders sein - Nebel die Stadt beherrschte. "A Foggy Day" hieß das Stück, das Orchesterleiter Stephan Weidauer ausgewählt hatte, um diese Art von Wetter musikalisch zu repräsentieren. Konnte man hierbei noch etwas entspannen und sich dem melancholischen Grundtenor des Stückes hingeben, so war bald schon voller Einsatz gefragt. Bei "Storia Montana" nämlich mussten die Zuhörer selbst ran und ihren Beitrag zum Gelingen des Stückes leisten. "Nieselregen lässt sich wunderbar durch Fingerschnipsen darstellen", erklärte Weidauer. Da die Musiker aber mit dem Werk des österreichischen Komponisten Thomas Doss schon alle Hände voll zu tun hatten, musste eben das Publikum herhalten und die gewünschten Geräusche liefern. Natürlich aber widmete sich das Stadtorchester nicht nur Regen, Nebel und Stürmen. Auch angenehmere Wetterlagen wurden thematisiert. So zum Beispiel Schnee. Zu diesem Zweck reiste man musikalisch nach Sankt Petersburg und begab sich mit dem Komponisten Richard Eilenberg auf eine "Schlittenfahrt" durch die verschneite Stadt.
Wärmer wurde es mit Stücken wie "Summer Wine" von Lee Hazlewood oder "Walking on Sunshine". Hierbei widmete sich das Orchester nicht nur den wärmsten und angenehmsten Tagen des Jahres, sondern erreichte auch musikalisch den schönsten Teil des Konzertes. Unterstützt wurde es durch die Sänger Christina Klockner und Michael Müller, die den Musikern für mehrere Stücke ihre Stimme liehen. Am Ende des Konzerts erhielt das Stadtorchester 1865 Harmonie St. Wendel dann in Form von jeder Menge Applaus und stehenden Ovationen seitens des Publikums seinen verdienten Lohn.