Randzeit-Betreuung in saarländischen Kitas Mehr Kinder, aber verkürzte Öffnungszeiten

Saarbrücken · Die Kitas haben den Regelbetrieb wieder aufgenommen. Doch nicht jede Einrichtung kann die bisherigen Betreuungszeiten weiter anbieten.

 Wegen der Trennung von Kitagruppen wird mehr Personal gebraucht. Fehlt es, werden die Betreuungszeiten gekürzt.

Wegen der Trennung von Kitagruppen wird mehr Personal gebraucht. Fehlt es, werden die Betreuungszeiten gekürzt.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Für viele berufstätige Eltern war der Beginn dieser Woche zunächst eine Erleichterung: der Aufruf, die Kinder so gut wie möglich zu Hause zu betreuen anstatt in die Kita zu bringen, ist aufgehoben worden. Doch mit den Bedingungen, wie sie etwa vor der Corona-Krise gegeben waren, hat die Betreuung im sogenannten „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ wenig zu tun. Denn um Infektionen in den Einrichtungen zu vermeiden, gelten nach wie vor strenge Hygieneregeln in den Kitas. Unter anderem sollen die Gruppen voneinander getrennt bleiben. Wird ein positiver Fall festgestellt, müsse dann die Gruppe in Quarantäne, aber meistens nicht die komplette Einrichtung schließen. Durch diese Vorgaben müssen viele Kitas umdisponieren. Am meisten davon betroffen sind Eltern, die auf eine Betreuung in den Randzeiten angewiesen sind. „In unserem Kindergarten stehen Eltern vor großen Herausforderungen“, erzählt eine Erzieherin, die lieber anonym bleiben möchte. „Eine OP-Krankenschwester kann nicht rechtzeitig auf der Arbeit erscheinen, ebenso kann eine Reinigungskraft im Krankenhaus ihren Dienst nicht rechtzeitig antreten. Es gibt noch weitere Fälle, bei denen Eltern im Polizeidienst und Schulen tätig sind und nun ihren Dienst nicht rechtzeitig ausüben können“, gibt sie einige Beispiele. Träger dieser Einrichtung ist der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen im Saarland. In einem Elternbrief informierte der Verband die Erziehungsberechtigten vergangene Woche darüber, dass seine Einrichtungen ab dieser Wochen Öffnungszeiten von acht Stunden anbieten werden, in der Regel von 8 bis 16 Uhr. Eltern, die ihren Dienst um 8 Uhr in systemrelevanten Berufen antreten und bisher auch in die Notbetreuung ihre Kinder noch vor der Arbeit in den Kindergarten brachten, sehen sich mit neuen Problemen konfrontiert.