Kirmesrummel soll Kirchweih-Fest nicht verdecken

Saarlouis. Von Freitagabend bis Dienstag rattern unter Musikbeschallung die Karussells der Saarlouiser Ludwigskirmes auf dem Großen Markt, Tausende wühlen sich durch den Krammarkt: Im Trubel gehe weitgehend unter, dass Anlass der Ludwigskirmes das Kirchweihfest der Ludwigskirche sei, bedauert der katholische Stadtpfarrer Ralf Hieber

 Eröffnet wurde das Kirmestreiben am Freitagabend mit einem Umzug, angeführt vom Saarlouiser Kirwen-Louis. Foto: Heike Theobald

Eröffnet wurde das Kirmestreiben am Freitagabend mit einem Umzug, angeführt vom Saarlouiser Kirwen-Louis. Foto: Heike Theobald

Saarlouis. Von Freitagabend bis Dienstag rattern unter Musikbeschallung die Karussells der Saarlouiser Ludwigskirmes auf dem Großen Markt, Tausende wühlen sich durch den Krammarkt: Im Trubel gehe weitgehend unter, dass Anlass der Ludwigskirmes das Kirchweihfest der Ludwigskirche sei, bedauert der katholische Stadtpfarrer Ralf Hieber. "Die Kirmes sollte nicht an erster Stelle mit den Karussells in Verbindung gebracht werden." Das Fest ist dem Schutzpatron der Stadt Saarlouis gewidmet: Ludwig IX., der Heilige, wurde am 25. April 1214 in Poissy geboren. Bereits vor seinem Tod am 25. August 1270 als galt er als heilig; der Todestag eines Heiligen wird immer als dessen Namenstag begangen. Ludwig wurde bald nach seinem Tod, nämlich 1297, offiziell heilig gesprochen. Die Saarlouiser Ludwigskirche ist ihm gewidmet. Am Hochaltar sind die entscheidenden Phasen seines Lebens dargestellt.Ludwig IX. begleitete im 13. Jahrhundert zwei Kreuzzüge. Von einem der beiden brachte er eine als Dornenkrone Christi verehrte Reliquie mit. Für sie ließ er in Paris die Sainte Chapelle errichten. Darauf zurückführend wird er immer wieder mit der Dornenkrone in der einen und einem Zepter in der anderen Hand dargestellt. Seine charakterlichen Merkmale waren in erster Linie seine große Nächstenliebe und sein unermüdliches Engagement für Arme und Kranke, unterstrich Hieber gestern gegenüber der Saarbrücker Zeitung.Auf Bildern ist Ludwig dementsprechend oft im persönlichen Einsatz für Kranke und Geschwächte zu sehen. Auch durch die Fenster der Ludwigskirche, die von Ernst Alt, einem Saarbrücker Künstler, gestaltet wurden, zieht sich das Symbol der Dornenkrone in Erinnerung an Ludwig IX. An Kirmessonntag feiert die Gemeinde ein Festhochamt um 10.30 Uhr. Dann dürfte die Kirche gut besucht sein. Ohnehin ist Pfarrer Hieber "recht zufrieden" mit den drei gut besuchten regulären Sonntagsgottesdiensten in der Ludwigskirche. "Die Kirche ist die Woche über tagsüber immer geöffnet. Ein Besuch der Ludwigskirmes lohnt sich zu jeder Zeit."Zur Ludwigskirmes gehört auch der Krammarkt: Am Montag und Dienstag bieten 120 Marktkaufleute rund um den Großen Markt ihre Waren an.

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