Kirmes bleibt Kirmes

Remmesweiler. Schon seit Jahren kommen zur Kirmes keine Schausteller mehr ins Dorf. Das hat die Remmesweiler aber nie davon abgehalten, ihre traditionelle Martini-Kirmes zu feiern. Vor allem die Eltern waren es, die dem Kirmestreiben in jüngster Zeit einen neuen Anstrich gegeben haben. Sie wollen mit ihrer Initiative besonders den Kindern eine Freude bereiten

 Der Glockenturm ist das Wahrzeichen. Foto: Archiv/SZ

Der Glockenturm ist das Wahrzeichen. Foto: Archiv/SZ

Remmesweiler. Schon seit Jahren kommen zur Kirmes keine Schausteller mehr ins Dorf. Das hat die Remmesweiler aber nie davon abgehalten, ihre traditionelle Martini-Kirmes zu feiern. Vor allem die Eltern waren es, die dem Kirmestreiben in jüngster Zeit einen neuen Anstrich gegeben haben. Sie wollen mit ihrer Initiative besonders den Kindern eine Freude bereiten. Während sich das nostalgische Karussell der Stadt St. Wendel dreht, geht es am Sonntag, 12. November, ab 14 Uhr, in der Scheune des Gasthauses Schäfer kunterbunt zu. Dort erwartet die Kleinen Entenangeln, Pfeilewerfen, eine Bärenjagd und Wii-Boxen auf einer Großbildleinwand. Der Erlös aus der Veranstaltung fließt in die Kasse der Vereinsgemeinschaft. Ansonsten spielt sich das Kirmestreiben in den beiden Gaststätten ab, in denen an den Kirmestagen abends Livemusik geboten wird.Vom alten Kirmesbrauchtum ist in Remmesweiler, wie auch in vielen anderen Orten des Landkreises, fast nichts mehr übrig geblieben. Im örtlichen Heimatbuch von 1956 wird berichtet, dass der eine oder andere Brauch damals noch gepflegt wurde. In dem Kapitel "Sitten und Brauchtum" steht unter anderem: "Die Mädchen und Buben fertigen den ,Kerwestrauß' und ziehen am ,Kerwesonntag' unter Vorantragen des Straußes mit Musik durch das Dorf, um die Mädchen zur Kirmesmusik abzuholen.

Die darauf folgende Kerwered hat viel an Zugkraft verloren. Leider stehen viele der überlieferten Sitten und Bräuche im Zeichen der Umgestaltung teilweise Entartung." Die Buchautoren Wilhelm Becker und Wilhelm Weber führten den allmählichen Rückgang des Brauchtums damals darauf zurück, dass in Remmesweiler die bäuerlichen Strukturen allmählich verloren gehen und damit auch die alten Kulturgüter. Immerhin: die Remmesweiler Kirmes wird bis heute gefeiert, wenn auch in ganz anderer Form. gtr

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