Kirkel wirbt mit neuer Broschüre

Kirkel. Die erste Broschüre, die Kirkel auflegte, um sein Image als Burg- und Freizeitgemeinde aufzupolieren, erschien 1969. Das bescheidene Faltblättchen war damals in tannengrün gehalten und brachte den bis heute beliebten Spruch heraus: "Wo es Rittern einst gefiel"

Kirkel. Die erste Broschüre, die Kirkel auflegte, um sein Image als Burg- und Freizeitgemeinde aufzupolieren, erschien 1969. Das bescheidene Faltblättchen war damals in tannengrün gehalten und brachte den bis heute beliebten Spruch heraus: "Wo es Rittern einst gefiel". Dazu gehörten bunte Fotos, auf einem sieht man Otwin Wentz, heute Hauptamtsleiter, und Armin Hochlenert, ehemals Bürgermeister, an der nagelneuen Minigolfanlage stehen. Beide tragen enge Hosen mit Schlag, daneben stehen zwei "Fräulein vom Amt" in Miniröcken, bewaffnet mit Minigolfschlägern. So schön konnte damals Freizeit in Kirkel sein. Die zweite Broschüre erschien in den 80er Jahren und wurde bis übers Jahr 2000 hinaus noch verteilt. Da gehörten Limbach und Altstadt schon zur Gemeinde Kirkel, die touristisch unter dem Oberbegriff "Rendez-vous Saarland" firmierte. Seit dieser Woche ist nun Schluss mit dem Griff in die Mottenkiste des Fremdenverkehrs, Kirkel hat eine neue Imagebroschüre bekommen, leuchtend rot und im gängigen Din-A-4-Format. Ein bisschen erinnert das Design - knallrote Flächen mit weißer Schrift drauf - an die erfolgreiche Werbe-Kampagne von Schweiz-Tourismus. Und kommt ähnlich sympathisch 'rüber. Herausgegeben und bezahlt hat die Broschüre die Gemeinde Kirkel, gestaltet wurde sie vom M+H-Verlag in Saarbrücken. 20 000 Exemplare werden künftig in touristischen Einrichtungen verteilt, zum Beispiel in Museen, Bädern, im Bildungszentrum, in Hotels, bei Tourismus- und Freizeitmessen. "Die Schwerpunkte Wandern, Burgsommer und Biosphäre wurden besonders hervorgehoben", erklärt Otwin Wentz. Aber es gehe nicht nur um Tourismus, sondern auch um ein positives Bild der Gesamtgemeinde, erklärte der Kirkeler Tourismusbeigeordnete Axel Leibrock. Dazu zählten die Hinweise auf Kinderbetreuung und Firmenansiedlungen auf Kirkeler Gelände. Denn auch Geschäftskunden, junge Familien und Neubürger sollen beim ersten Gang ins Rathaus die Broschüre bekommen. Wolfgang Henn von der Saarpfalz-Touristik sieht die Broschüre im großen Zusammenhang der Vermarktung der gesamten Biosphärenregion: "Kirkel ist Kernzone, wir haben hier Kletterkurse, Rad- und Wanderwege, die direkt mit den Aktivitäten verbunden sind, mit denen die Biosphäre bekannt gemacht werden soll." Es sei bei anderen deutschen Biosphärenregionen wie Rhön, Pfälzerwald, Wattenmeer, Oberlausitz oder Spreewald beobachtet worden, dass der Tourismus sprunghaft angestiegen sei, was Henn nun auch für den Saarpfalz-Kreis hofft. Da komme die Kirkeler Broschüre gerade zur rechten Zeit.

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