Kirche hielt 2013 an Sparkurs fest

Speyer · Die größte Aufgabe für die Evangelische Kirche der Pfalz im vergangenen Jahr bleibt auch die größte für 2014: Schritt für Schritt will sie sich angesichts schrumpfender Finanzkraft und sinkender Mitgliederzahlen fit machen für die Zukunft.

Das Jahr 2013 stand für die Evangelische Kirche der Pfalz ganz im Zeichen der finanziellen Konsolidierung. Die Landessynode beschloss im Frühjahr in Bad Dürkheim, das evangelische Trifels-Gymnasium im südpfälzischen Annweiler weiterzuführen. In den kommenden drei Jahren sollen 3,5 Millionen Euro in die Schule investiert werden, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen.

Mit einem Millionenzuschuss will die Landeskirche zudem die Zukunftsfähigkeit ihrer Diakonie sichern. Ein "Zukunftsmodell" der Diakonie sieht vor, 29 Stellen sowie alle zwölf Häuser der Diakonie mit ihren Angeboten zu erhalten. 13 Arbeitsstellen sollen sozialverträglich abgebaut werden. Die Finanzlage der pfälzischen Diakonie hat sich nach der äußerst angespannten Lage der vergangenen Jahre stabilisiert. Kirche und Diakonie müssten verlorenes Vertrauen durch eine solide und am Schwachen hin ausgerichtete Arbeit zurückgewinnen, forderte Diakoniepfarrer Albrecht Bähr.

Auch der Landeskirchenrat in Speyer muss sparen: Bis 2020 soll die oberste Verwaltungsbehörde der Landeskirche insgesamt 14 von 131 Vollzeitstellen abbauen - vor allem durch Altersteilzeit und Ruhestandsregelungen.

In der Flüchtlingsarbeit engagiert sich die Landeskirche verstärkt: 75 000 Euro im Jahr will sie zusätzlich für die Beratung von Flüchtlingen zur Verfügung stellen. Auch hilft sie syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen bei der Suche nach einer Wohnung. In einer Sonderkollekte sammelten Pfälzer Protestanten 30 000 Euro für christliche Schulen in Syrien. Im November feierte der frühere Kirchenpräsident Eberhard Cherdron bei einem Empfang in der Speyerer Gedächtniskirche seinen 70. Geburtstag. Bei der Herbstsynode wurde Oberkirchenrat Dieter Lutz (55) mit großer Mehrheit für sieben Jahre wiedergewählt. Angesichts wachsender Armut in der Gesellschaft riefen Landeskirche und Diakonie im Verlauf des Jahres mehrfach dazu auf, den Wohlstand gerechter zu verteilen. Eine Gesellschaft könne nur dann friedlich sein, wenn jeder Mensch an ihrem Reichtum teilhaben könne, appellierte Kirchenpräsident Christian Schad zum Jahreswechsel.

Für 2014 stehen in der Landeskirche viele Reformen an: zum Beispiel die Zusammenlegung von Kirchengemeinden, Dekanaten und Verwaltungsämtern. Bei den Verwaltungsämtern sollen 700 000 Euro eingespart werden. Bis 2016 will die Landeskirche einen Plan für die Fusionen der 19 unterschiedlich großen Kirchenbezirke vorlegen - höchstens zwölf Bezirke soll es dann noch geben.

Am ersten Advent 2014 wählen die Protestantinnen und Protestanten in der Pfalz und Saarpfalz ihre Presbyterien neu. Spannend ist die Frage, ob die Landeskirche wie 2008 mit einer Wahlbeteiligung von 33,2 Prozent in der Evangelischen Kirche in Deutschland wieder an der Spitze rangieren wird.

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