Kinderschutzbund sucht junge Leute, die am Sorgentelefon helfen

Regionalverband. "Es ist toll, sich sozial zu engagieren und für Kinder und Jugendliche da zu sein", findet Nora. Die 18-jährige Gymnasiastin gehört zu den ersten, die sich für das 2007 ins Leben gerufene Projekt "Jugendliche beraten Jugendliche" des Kinderschutzbunds Saarbrücken gemeldet haben

 Kind in Not sucht Hilfe am Sorgentelefon. Foto: Becker & Bredel

Kind in Not sucht Hilfe am Sorgentelefon. Foto: Becker & Bredel

Regionalverband. "Es ist toll, sich sozial zu engagieren und für Kinder und Jugendliche da zu sein", findet Nora. Die 18-jährige Gymnasiastin gehört zu den ersten, die sich für das 2007 ins Leben gerufene Projekt "Jugendliche beraten Jugendliche" des Kinderschutzbunds Saarbrücken gemeldet haben. Etwa jeden zweiten Samstag kommt Nora für zwei Stunden in das Büro des Kinderschutzbunds, um Anrufe von Kindern und Jugendlichen entgegenzunehmen, die sich mit ihren Sorgen und Nöten an die "Nummer gegen Kummer" wenden.

Während wochentags erwachsene Ehrenamtliche am Kinder- und Jugendtelefon den Hörer abnehmen, erreichen Anrufer samstags zwischen 15 und 19 Uhr jugendliche Berater. "Dieses Angebot wurde von Anfang an sehr gut angenommen", berichtet die Erziehungswissenschaftlerin und Familientherapeutin Nicole Burkert , die das Projekt mit der Familienberaterin Elke Schmidt betreut. Denn die Jugendlichen seien "einfach näher dran an den Problemen von Gleichaltrigen".

Insgesamt sieben junge Frauen und Männer im Alter von 16 bis 21 Jahren sind derzeit als Telefonberater des Kinderschutzbunds in Saarbrücken aktiv. Gearbeitet wird in Zweierteams. "So kann man sich gegenseitig unterstützen oder ein Gespräch an den anderen abgeben, wenn man bei einem bestimmten Thema gerade selbst sehr empfindlich ist", erklärt Elke Schmidt. Außerdem sei ein Erwachsener als "Hintergrund-Dienst" jederzeit telefonisch zu erreichen.

Streit mit den Eltern, Liebeskummer, Ärger in der Schule, aber auch Gewalterfahrungen und Selbstmordgedanken sind die Themen, mit denen sich Kinder und Jugendliche anonym an die "Nummer gegen Kummer" wenden. "Zunächst geht es darum, zuzuhören", sagt die 20-jährige Yasemin, eine der Ehrenamtlichen. Erst dann suche man gemeinsam nach Lösungen. "Aber durch Ausbildung, Studium sowie Wehr- oder Zivildienst gibt es bei unseren jugendlichen Beratern eine große Fluktuation", berichtet Burkert.

Daher wolle der Kinderschutzbund jedes Jahr einen Ausbildungslehrgang für Jugendliche anbieten. Für den nächsten Lehrgang würden 12 bis 15 Ehrenamtliche im Alter von 16 bis 21 Jahren gesucht. Der 60-stündige Kurs soll die jungen Leute umfassend auf ihre Tätigkeit vorbereiten. Vermittelt werden Gesprächstechniken und Strategien zum Selbstschutz, die etwa bei "Scherzanrufen" oder sexueller Belästigung der Telefonberater zum Einsatz kommen.

Auf einen Blick

Infos zur Arbeir am Sorgentelefon: Tel. (06 81) 3 25 33 oder nach E-Mail an info@kinderschutzbund-saarbruecken.de.

Die "Nummer gegen Kummer", Tel. (08 00) 1 11 03 33, bietet kostenlos vertraulichen Rat. rae

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