Grünen-Fraktionschef Hubert Ulrich hat jetzt im Parlament eine Anfrage an die Landesregierung gestellt, da die Grünen die Schließung scharf kritisieren.

"Durch die Schließung der Pädiatrie-Abteilung am SHG-Klinikum in Merzig Ende des Jahres fällt ein zentrales Angebot der medizinischen Versorgung weg", so Ulrich. Gleichzeitig werde ein sogenannter "weicher Faktor", der für Neuansiedlungen von Firmen und Familien im Kreis Merzig wichtig ist, vernichtet. "Denn sich ansiedelnde junge Familien möchten auch für ihren Nachwuchs gute Versorgungsstrukturen, die sie im Merziger Umkreis bald nicht mehr vorfinden", erklärt der Grüne aus Saarlouis.

Gerade bei Risikoschwangerschaften sei ein wohnortnahes Krankenhausangebot wichtig, damit lange Fahrtstrecken im Notfall vermieden werden könnten, betont Ulrich.

Die zweiköpfige Grünen-Fraktion will in der Drucksache 15/ 499 von der Landesregierung wissen, wie in Zukunft die Versorgung eines Neugeborenen, das dringende kinderärztliche Hilfe benötigt, im SHG-Klinikum Merzig gewährleistet werde. "Wer übernimmt nach Einschätzung der Landesregierung die Verantwortung, wenn zukünftig durch eine falsche Weichenstellung in der Gesundheitspolitik Kinder zu Schaden kommen, etwa bei einem akuten Asthmaanfall oder bei Krupp-Husten-Anfällen?", will Ulrich wissen.

Mitte Mai hatten Merziger Hebammen knapp 13 000 Unterschriften für die Erhaltung der Pädiatrie an die Landesregierung übergeben. Die Klinikgruppe SHG hatte die Schließung vor allem damit begründet, dass die Pädiatrie jährlich bis zu 900 000 Euro Verluste einbringe.