Kinderaugen leuchten wie Kerzen

St Wendel · Die Grundschüler der Nikolaus-Obertreis-Schule aus St. Wendel haben mit ihren Kerzen daran erinnert, dass Jesu mit seiner Geburt das Licht in die Welt gebracht hat. Nach einem ökumenischen Wortgottesdienst in der Basilika zogen die Kinder mit ihren Eltern in einer Lichterprozession durch die City bis auf das Schulgelände.

 Stolz gehen die Grundschüler mit ihren Lichtern von der Basilika zur Nikolaus-Obertreis-Schule.Foto: B&K

Stolz gehen die Grundschüler mit ihren Lichtern von der Basilika zur Nikolaus-Obertreis-Schule.Foto: B&K

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Besinnliche Momente, die Menschen berühren, sind in den letzten Tagen vor dem Weihnachtsfest alles andere als unüblich. Wenn diese Momente jedoch von über 300 Kindern ausgelöst werden, ist dies mit umso mehr Tiefgang verbunden. Erstmalig hat die St. Wendeler Nikolaus-Obertreis-Schule eine Lichterprozession mit einem ökumenischen Wortgottesdienst organisiert. "Wir wollten im Advent einmal allen Kindern aller Religionen so eine Veranstaltung anbieten", sagt Schulleiter Dieter Schmidt. Die Basilika ist mit 800 Personen restlos vollbesetzt. Der evangelische Pfarrer Markus Karsch und der katholische Pastor Erwin Recktenwald ziehen mit einer Schulklasse in das Gotteshaus ein. "Kinder aller Altersstufen sollten auch den Wortgottesdienst mitgestalten. Die Einstimmung auf Weihnachten war dabei unser Grundgedanke.", erklärt die Lehrerin der Klasse 1c, Selina Bard. Gemeinsam mit beiden Kirchenmännern stimmen sich eingangs alle gesanglich ein: "Bis Weihnachten ist es nicht mehr weit". Begleitet von meditativer Musik führt eine Gruppe Erstklässler einen Lichtertanz auf. "Die Kerzen erinnern daran, wie Jesus das Licht in die Welt gebracht hat. Gott ist das Licht der Menschen", verkündet Pfarrer Karsch. Drittklässler verdeutlichen mit kurzen Texten und Bildern die Bedeutung des Lichts einer Kerze "Lasst uns beten für die Menschen, die in der Kälte frieren; die Kälte, die wir manchmal auch selbst verbreiten", lesen die Schüler ihre eigens verfassten Verse in den Fürbitten vor. Und sie beten für die Kinder, die kein Spielzeug besitzen und schon früh arbeiten müssen. "Menschen sind empfänglich, wenn sie in der Dunkelheit Lichter erleben. Wir wollen das Licht in die Welt bringen, es ist die Sehnsucht nach Frieden", sagt Schulleiter Schmidt.

Friedliche Stille liegt über dem Domvorplatz. Sie wird nur unterbrochen von dem Läuten der Glocken. Vor der Basilika formiert sich eine ellenlange Menschengruppe zu einer Lichterprozession. In den bunten Gläsern, die die Schüler in Händen tragen, brennen Stumpenkerzen. Die rund 800 Prozessionsteilnehmer bewegen sich, begleitet und abgesichert von der Polizei, über den Schloßplatz, durch die Carl-Cetto-Straße auf das Gelände der Grundschule. Rot angeleuchtet ist das alte Sandsteinschulgebäude. Vier Schwedenfeuer zeigen den vier Altersstufen den Weg. Rund um den Baumstamm, aus dessen Mitte die Flammen lodern, stellen die Schüler kreisförmig ihre Lichter ab. Zur Stärkung gibt es Glühwein, Kinderpunsch, Würstchen und Plätzchen. "Wichtig ist, dass wir viele Menschen auf dem Schulgelände zusammenbringen konnten", freut sich der Schulleiter. In ruhiger Atmosphäre verleben Lehrer, Eltern und Kinder miteinander noch einige Zeit auf dem Schulhof.

Die Lichterprozession der Nikolaus-Obertreis-Schule wurde unterstützt von der Stadt St. Wendel, der Polizei, der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Förderverein der Schule.

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