Kinder freuen sich über Gottesanbeterin als Haustier

Wörschweiler. Seit Kurzem gibt es im Hause Neumann in Wörschweiler ein neues Haustier. Verantwortlich für den Zuwachs ist Söhnchen Luis. Der Viereinhalbjährige hat mit seinem Freund Tobias Lutter einen seltenen Fund gemacht. Im Hof der protestantischen Kindertagesstätte in Einöd haben die beiden Jungs beim Spielen eine Gottesanbeterin gefunden

Wörschweiler. Seit Kurzem gibt es im Hause Neumann in Wörschweiler ein neues Haustier. Verantwortlich für den Zuwachs ist Söhnchen Luis. Der Viereinhalbjährige hat mit seinem Freund Tobias Lutter einen seltenen Fund gemacht. Im Hof der protestantischen Kindertagesstätte in Einöd haben die beiden Jungs beim Spielen eine Gottesanbeterin gefunden. Da diese Spezies in unserer Region nicht heimisch ist und bisher nur ganz vereinzelt im westlichen Saarland aufgetaucht ist, stellt der Fund eine kleine Überraschung dar. "Wir haben im Hof Polizei gespielt und sie am Holzhaus gefunden. Dann haben wir unseren Erzieher Christian gerufen", erzählt Luis. Gemeinsam setzten sie das grüne Insekt vorsichtig in ein Glas und brachten es in die Zoohandlung von Martin Samen, der den Fund als Gottesanbeterin (Mantis religiosa) identifizierte. Sie gehört zu den Fangschrecken, von denen es in Deutschland nur einen Vertreter gibt, der die weltweit annähernd 1 800 Arten mit ihrer interessanten Spezialisierung der Vorderbeine repräsentiert. Das ist die Gottesanbeterin, die ihre Fangbeine erhoben und gefaltet trägt, und aus diesem Grund auch ihren Namen erhielt. Diese Art kommt eigentlich nur in sehr von Wärme geprägten Regionen Deutschlands vor.

Wie Vater Heiko Neumann berichtete, habe er im Netz recherchiert, aber außer vereinzelten Vorkommen im westlichen Saarland keine weiteren Fundorte gefunden. Seit Kurzem hat die giftgrüne Gottesanbeterin in einem Terrarium ein neues Zuhause gefunden. Früher habe ihr Mann in dem Terrarium Vogelspinnen gehalten, berichtete Sibylle Neumann. Darüberhinaus gibt es im Hause Neumann rund 50 Stabheuschrecken, die Söhnchen Luis gehören. Doch die Gottesanbeterin stellt bisher alles in den Schatten. "Sie ist jetzt unser Lieblingstier", verraten Luis und Tobias, während sie die Fangschrecke mit großen Augen im Terrarium betrachten. "Ich habe ein Insektenbuch, da ist die Gottesanbeterin auch drin", fügt Luis hinzu. Die Gottesanbeterin frisst kleine Insekten. So wird sie derzeit alle zwei Tage mit Heuschrecken, Fliegen oder Mehlwürmern gefüttert, die Heiko Neumann und Sohn Luis in der Wiese hinter dem Haus fangen. Schnell wird deutlich, wie flott sie ihre Beute verspeist. Mittlerweile wurde auch in einem Kräuter-Balkonkasten bei Elke und Werner Sonn in Homburg eine Gottesanbeterin gefunden. re

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