Kinder erholen sich wieder im Köllertal
Püttlingen · Püttlinger Verein „Kinder von Tschernobyl“ sucht Gasteltern für die Zeit vom 30. Juni bis zum 22. Juli.
Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk von Tschernobyl in der Ukraine zum bisher schwersten Unfall in der Geschichte der Kernenergie. Zwei Explosionen zerstörten einen der vier Reaktorblöcke und schleuderten radioaktives Material in die Atmosphäre. Weite Teile Russlands, Weißrusslands und der Ukraine wurden verseucht. Die radioaktive Wolke zog bis nach Mitteleuropa und zum Nordkap.
Obwohl die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl lange zurückliegt, ist die Gesundheit der Kinder, die nach 1986 geboren sind, immer noch stark beeinträchtigt. Auch heute noch haben viele Jungen und Mädchen Schilddrüsenkrebs und ein geschwächtes Immunsystem. Der Püttlinger Verein "Kinder von Tschernobyl" hat es sich zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr für drei Wochen Kinder aus dieser Region zur Erholung ins Saarland einzuladen - diesmal vom 30. Juni bis zum 22. Juli.
Vergangenes Jahr kamen 23 Kinder ins Köllertal, mit einer ähnlichen Zahl ist auch diesmal zu rechnen. Der Verein hofft, dass sich bis zum 10. April weitere Gastfamilien melden, die bereit sind, ein oder zwei Kinder bei sich aufzunehmen.
Für die Zeit der Kindererholung bietet der Verein Gästen und Gasteltern ein abwechslungsreiches Programm mit Veranstaltungen und Ausflügen. Ein Kinder- und Sommerfest geht am Sonntag, 9. Juli, auf der Anlage des Handball-Sport-Vereins Püttlingen im Espenwald über die Bühne. Deutschsprachige Betreuerinnen, die ebenfalls aus Weißrussland nahe der ukrainischen Grenze ins Köllertal eingeladen sind, stehen den Gasteltern bei Problemen zur Verfügung, sagt Hilde Holzer, bei "Kinder von Tschernobyl" für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Während des gesamten Aufenthaltes seien die Kinder versichert, fügt sie hinzu.
Mehr Infos gibt es bei Victoria Prediger (Leiterin der Kindererholung) unter Telefon (0 68 97) 1 72 22 34 oder beim Vereinsvorsitzenden Manfred Klein unter Telefon (0 68 98) 6 10 88.
