Kilometerlange Staus auf A 620 und A 6

Saarbrücken · Weil Wartungsarbeiten anders verliefen als geplant, musste die Autobahn bei St. Arnual voll gesperrt werden.

 Der Verkehr staute sich bis zur Autobahn A 6 zurück, im Bild die Auffahrt St. Ingbert-West.

Der Verkehr staute sich bis zur Autobahn A 6 zurück, im Bild die Auffahrt St. Ingbert-West.

Autofahrer mussten gestern Morgen auf der A 620 gute Nerven beweisen. Wegen einer nicht geplanten Vollsperrung zwischen Güdingen und St. Arnual in beide Fahrtrichtungen staute sich der Verkehr kilometerlang. Der Auslöser war, dass Wartungsarbeiten an einer elektronischen Anzeigentafel anders verlaufen waren als vorgesehen.

Derzeit bringt der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) insgesamt 27 Schilderbrücken, die rund 20 Jahre alt sind, auf der A 6 und der A 620 zwischen St. Ingbert und Völklingen wieder auf den neuesten Stand. "Bei fünf Schilderbrücken hat das bisher problemlos geklappt", sagte Klaus Kosok, Sprecher des LfS. Normalerweise würden die Arbeiten nachts durchgeführt, dabei werde die Autobahn nur einspurig gesperrt.

Bei der sechsten Wegweiserbrücke zwischen Güdingen und St. Arnual ging heute Nacht gegen ein Uhr etwas schief. Nachdem die Arbeiter die Schrauben entfernt hatten, habe sich der Querträger, dessen Stahl laut Kosok unter Eigenspannung stand, verzogen. Die Schrauben ließen sich nicht mehr hineindrehen. Der gesamte 33 Meter lange und 26 Tonnen schwere Träger musste abgebaut und mit zwei Kränen am Straßenrand abgelegt werden. "Das war schwierig, da er genau zwischen einer Lärmschutzwand und einem Waldstück platziert werden musste", sagte Kosok.

Um den Verkehr nicht zu gefährden, wurde die Autobahn in beide Richtungen voll gesperrt - und das während des morgendlichen Berufsverkehrs. Erst gegen zehn Uhr konnte die Strecke in Richtung St. Ingbert wieder freigegeben werden, eine Stunde später dann auch die Gegenrichtung. "Das war natürlich schlimm für die Autofahrer, aber wir können froh sein, dass es nur eine vergleichsweise kurze Sperrung war", sagte Kosok. Die Schilderbrücke wird entsorgt und durch eine neue ersetzt, die Kosten übernimmt der Bund. Der LfS will nun prüfen, ob ähnliche Probleme auch bei den restlichen 21 Schilderbrücken drohen.

Die Vollsperrung hatte Auswirkungen bis in das Saarbrücker Stadtgebiet hinein. Erschwerend kam hinzu, dass momentan auch der Meerwiesertalweg wegen Bauarbeiten nach einem Wasserrohrbruch gesperrt ist. Laut einer Sprecherin der Saarbahn kam es auf beinahe allen Buslinien zu Verspätungen bis zu einer Stunde. Kurz vor elf Uhr habe sich die Lage wieder normalisiert.

 Der 26 Tonnen schwere Querträger musste komplett abgebaut und mit zwei Kränen am Fahrbahnrand abgelegt werden. Fotos: Becker&Bredel

Der 26 Tonnen schwere Querträger musste komplett abgebaut und mit zwei Kränen am Fahrbahnrand abgelegt werden. Fotos: Becker&Bredel

Einige Saarbrücker Schüler, die gestern Abiturprüfungen ablegen mussten, dürften auf dem Schulweg ins Schwitzen geraten sein. Wie eine Sprecherin des Bildungsministeriums mitteilte, kamen vereinzelt Schüler des Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasiums, des Günter-Wöhe-Gymnasiums für Wirtschaft und des Deutsch-Französischen Gymnasiums zu spät zu den Prüfungen, die für neun Uhr angesetzt waren. "Da keiner der Schüler nach zehn Uhr eintraf, bedarf es keines Nachholtermins", sagte die Sprecherin. Sie konnten einfach später beginnen und bekamen entsprechend mehr Prüfungszeit.

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