Kilometer von Kabel im Gotteshaus

Quierschied. 1866 wurde die katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt im Herzen von Quierschied eingeweiht. Seither hat das neugotische Gebäude wohl noch nie einen derartigen Aufwand an Technik erlebt

 Pfarrerin Adelheid Ruck-Schröder (im Hintergrund) mit einigen Leuten des Fernseh-Teams, das gestern Nachmittag das Konzert in der Kirche Maria Himmelfahrt in Quierschied aufzeichnete. Foto: Cordier

Pfarrerin Adelheid Ruck-Schröder (im Hintergrund) mit einigen Leuten des Fernseh-Teams, das gestern Nachmittag das Konzert in der Kirche Maria Himmelfahrt in Quierschied aufzeichnete. Foto: Cordier

Quierschied. 1866 wurde die katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt im Herzen von Quierschied eingeweiht. Seither hat das neugotische Gebäude wohl noch nie einen derartigen Aufwand an Technik erlebt. Seit Mitte vergangener Woche hatten fast 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Saarländischen Rundfunks fünf Kameras, unzählige Scheinwerfer und Kilometer von Kabeln im Gotteshaus aufgebaut und verlegt. Grund war die Aufzeichnung der Fernsehsendung "Lieder im Advent" am Sonntag."Fernsehen ist ein unglaublich arbeitsteiliges Medium", sagt Hermann Preßler, der Rundfunkbeauftragte der evangelischen Kirche, "man macht sich vorher immer Gedanken, welche Lieder und welche Texte im Advent so angenommen werden. Dann kommen andere Menschen und überlegen, wie man das ins Bild setzen kann." Die Entscheidung für Quierschied war dabei eine langwierige.

"Viele Kirchen sind wunderschön anzusehen, aber dann legt der Ton ein Veto ein", erklärt Wolfgang Drießen, der Rundfunkbeauftragte der katholischen Kirche, "in anderen Gotteshäusern ist die Akustik toll, aber das fernsehgemäße Ausleuchten ist zu aufwändig. Und schließlich muss die Kirche zu dem Termin überhaupt verfügbar sein."

Auch die Gemeinde Quierschied unterstützte die Aufzeichnung, sperrte kurzerhand die Schumannstraße, damit Übertragungs- und Rüstwagen dort aufgebaut werden konnten.

Lichtsetzender Kameramann war Dion Mieske, Regie führte Richard Riegel, der zuletzt auch die große Fernsehgala zur Wahl der Saarsportler ins Bild setzte. Die redaktionelle Verantwortung lag bei Barbara Lessel-Waschbüsch. "Die Aufzeichnung des Konzerts hier in Quierschied ist gleich zwei Mal im Fernsehen zu sehen", erklärte die Redakteurin, "am Sonntag, 9. Dezember, um 17.30 Uhr in der ARD und am 16. Dezember, dann um 15.30 Uhr im Südwestfernsehen." Das Programm soll sowohl die klassischen Zuschauer derartiger Verkündigungssendungen ansprechen, aber auch junges Publikum. Moderiert wird die Sendung von Pfarrerin Adelheid Ruck-Schröder, die früher auch in Saarbrücken gearbeitet hat. Es spielt Ro Gebhardt mit der Elektrik Jazz Band, dazu treten die Sängerinnen Nina Links, Leona Berlin und Burdette Becks sowie das Streichquartett mit Astrid und Tabea Pfister (Violine), Ainis Casperavicius (Bratsche) und Sabine Heimrich (Cello) auf. Eine besondere Aufgabe kommt dem Chor, dem Vokalensemble 83 unter der Leitung von Bernhard Leonardy, zu. "Die Adventsbotschaft ist eigentlich eine revolutionäre", sagt Hermann Preßler, "die Botschaft übernimmt der Chor mit drei eigens für diesen Anlass geschriebenen Liedern."

Wer das Konzert also live in Quierschied verpasst hat, darf sich an den beiden kommenden Adventssonntagen auf ein ganz besonderes Hör- und Fernseh-Erlebnis freuen. cor

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