Killmann schockt die FSG Bous

Schwalbach. Aus Sicht des FV Schwalbach hätte das Drehbuch des Derbys in der Fußball-Landesliga Südwest gegen die FSG Bous kaum besser geschrieben werden können: Bis zur 86. Minute lag die Heimelf im Topspiel gegen Spitzenreiter Bous mit 0:1 zurück. Dann aber nutzte der FVS zwei Tiefschlafphasen der Gästeabwehr und schaffte es, eine verloren geglaubte Partie noch zu drehen

 Mit einem langen Bein versucht Schwalbachs Yannik Conrad, den Ball vor dem heranstürmenden Kersten Heigl wegzugrätschen. Bous vergab viele Chancen, und das rächte sich am Ende.Foto: dirk Guldner

Mit einem langen Bein versucht Schwalbachs Yannik Conrad, den Ball vor dem heranstürmenden Kersten Heigl wegzugrätschen. Bous vergab viele Chancen, und das rächte sich am Ende.Foto: dirk Guldner

Schwalbach. Aus Sicht des FV Schwalbach hätte das Drehbuch des Derbys in der Fußball-Landesliga Südwest gegen die FSG Bous kaum besser geschrieben werden können: Bis zur 86. Minute lag die Heimelf im Topspiel gegen Spitzenreiter Bous mit 0:1 zurück. Dann aber nutzte der FVS zwei Tiefschlafphasen der Gästeabwehr und schaffte es, eine verloren geglaubte Partie noch zu drehen. Mit der allerletzten Aktion traf Stürmer Martin Killmann zum von den meisten der 600 Zuschauer heftig umjubelten 2:1. Nach einem langen Ball von Tim Engelmann - halb Pass, halb Befreiungsschlag - tauchte Killmann frei vor FSG-Torwart Hendrik Müller auf und ließ diesem per Flachschuss keine Abwehrchance.Das beim Jubel ausgezogene Trikot brauchte er dann gar nicht wieder überzustreifen, denn sofort danach erfolgte der Abpfiff. Ein bitteres Ende für die Elf von Trainer Dirk Andres, die das Geschehen über weite Strecken eigentlich kontrolliert hatte. "Das ist kaum zu begreifen. Schwalbach hat zwar nie aufgegeben, es war aber praktisch zu keiner Zeit abzusehen, dass wir das Spiel überhaupt verlieren könnten", so der Bouser Trainer.

Bereits nach wenigen Sekunden hätte sein Cousin Sven Andres die FSG in Front bringen können, traf per Kopf aber nur die Umrandung des von seinem Arbeitskollegen gehüteten Schwalbacher Tors. Thorsten Büchel, der wie Andres bei der Volksbank in Saarwellingen arbeitet, musste daraufhin bei Patrick Müllers Versuch erstmals richtig eingreifen (26.). Kurz vor der Pause war er aber machtlos. Ausgerechnet Andres überraschte Büchel mit einer abgefälschten Kopfballbogenlampe (41.).

In Hälfte zwei geriet Bous bis in die Endphase hinein kaum in Gefahr, ließ aber auch einige Konterchancen aus. Die beste vergab Müller, der am stark reagierenden Büchel scheiterte (75.). Gleich darauf ließ Andres bei einem Pass auf Christopher Daub die letzte Konzentration vermissen: "Das ist zu lässig", rief sein Trainer. Dann musste Dirk Andres aber tatenlos mit ansehen, wie auch seine Abwehr nachlässig wurde. Mit fatalen Folgen: Ein schnell ausgeführter Freistoß von Schwalbachs Spielertrainer Nico Granata deckte auf rechts ein riesiges Abwehrloch auf, Kai Kammers Flanke grätschte Christian Follert zum 1:1 ins Netz (86.).

Der Anfang vom Ende für die FSG. Killmann besorgte den Rest "Das war einfach nur geil. Ich denke, wir haben in der letzten halben Stunde mehr investiert als Bous. Die wollte das Ergebnis nur noch verwalten", sagte Büchel. Durch das späte 2:1 darf er sich nun nicht nur über Platz drei, sondern wegen der gewonnenen Wette mit Sven Andres auch über ein Essen freuen. In der Liga bleibt Bous mit 43 Punkten Tabellenführer, doch der Abstand auf Siersburg und Schwalbach schmolz auf vier Zähler.

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