Kicken trotz Handicap

Gehweiler. Das DFB-Trainerteam Heino Schmidt, Uwe Recktenwald, Carsten Specht und Alexa Ulrich, versammelte vor Beginn der Einheit im Halbkreis ihre Trainingsgruppe zu einer kurzen Begrüßung. Berührungsängste gab es hier keine. Mit fußballtypischen Gesten wurde sich noch abgeklatscht und schon rollte das Spielgerät auf dem Rasenplatz von Gehweiler

Gehweiler. Das DFB-Trainerteam Heino Schmidt, Uwe Recktenwald, Carsten Specht und Alexa Ulrich, versammelte vor Beginn der Einheit im Halbkreis ihre Trainingsgruppe zu einer kurzen Begrüßung. Berührungsängste gab es hier keine. Mit fußballtypischen Gesten wurde sich noch abgeklatscht und schon rollte das Spielgerät auf dem Rasenplatz von Gehweiler. "Ich freue mich riesig", sagte Andy Kilzer sofort. Er liebt den südländischen Fußball. Schon bei seinem ersten Ballkontakt streichelte er die Kugel. Mit großer Begeisterung waren die Fußballer der Lebenshilfe, die einen unterschiedlichen Integrations- und Hilfebedarf haben, bei der Sache."Die Motivation und die Begeisterung, die die Gruppe der Lebenshilfe beim Fußball entwickelt, ist riesig und imponiert mir", zeigte sich Trainer Schmidt beeindruckt. Nach ein paar Aufwärmübungen wurde auf kleine Toren in Turnierform um den Titel in der Champions- und in der Europa-League gespielt. "Auch für behinderte Menschen ist Bewegung ganz wichtig. Für sie ist es ein richtiges Ventil", sagte Peter Schön, der Geschäftsführer der Lebenshilfe St. Wendel, am Spielfeldrand.

Dementsprechend wurde bei den eingebauten Staffelläufen wettkampfmäßig gesprintet. Im All-Star-Match hatte Sabrina Jung im Nationalmannschaftstrikot von Miro Klose die erste Torchance auf dem Fuß. Doch Torwart Freddy Keuper war lange Zeit einfach nicht zu überwinden. "Heute halte ich so gut wie René Adler", hatte er sich vorgenommen. Dafür bringt er genügend Erfahrung mit. Bei einem Stützpunkttraining in Braunshausen hatte Schlussmann Freddy schon einmal eine Übungsstunde mit den saarländischen Bundesliga-Profis, Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt) und Philipp Wollscheid (Bayer Leverkusen), absolviert. Das gemeinsame Spiel mit den Trainern endete unentschieden.

Schmidt legte deshalb den Ball auf den Achtmeterpunkt. Jeder Torschuss oder Parade des Keepers wurde lautstark bejubelt. Mit gutem Stellungsspiel wehrte Michael Meisberger einige Schüsse ab. Der Fußball allgemein ist sein großes Hobby. "Ich glaube, Borussia Dortmund wird wieder Meister", lautete sein Tipp für die gerade begonnene Saison in der Bundesliga. Zum Abschluss der Übungseinheit hatte das Trainerteam dann noch eine besondere Überraschung für die Teilnehmer parat: Es gab kleine Geschenke wie T-Shirts, Autogrammkarten der Nationalmannschaft und Anstecker.

Im Jahre 2010 wurde in Gehweiler bundesweit die einzige Trainingseinheit mit den behinderten Menschen der Lebenshilfe St. Wendel in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) veranstaltet. "Es war damals ein Pilotprojekt in der Behindertenarbeit. Mittlerweile ist das Behindertensportfest ein fester Termin bei uns im Kalender", freute sich Lebenshilfe-Geschäftsführer Schön. Trainer Schmidt will in der Zukunft das Gemeinschaftsprojekt Behindertenarbeit weiter ausbauen. Zentraler Veranstaltungsort soll dabei der Sportplatz in Gehweiler sein. "Auch für behinderte Menschen ist Bewegung wichtig."

Peter Schön, Lebenshilfe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort