Kell könnte die Kulturarbeit lenken

Homburg. Eigentlich wollte Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, so zumindest die offizielle Einladung, gestern die neue Stadtarchivarin Homburgs, Karina Kloos, der Öffentlichkeit vorstellen. Doch in der Pressekonferenz im Stadtarchiv an der Kaiserstraße tat Schöner nicht nur das

 Die Zukunft des Stadtcafés im alten Rathaus ist ungewiss. Hier hat das Jugenddorf den Bewirtschaftungsvertrag gekündigt. Fotos: Thorsten Wolf

Die Zukunft des Stadtcafés im alten Rathaus ist ungewiss. Hier hat das Jugenddorf den Bewirtschaftungsvertrag gekündigt. Fotos: Thorsten Wolf

Homburg. Eigentlich wollte Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, so zumindest die offizielle Einladung, gestern die neue Stadtarchivarin Homburgs, Karina Kloos, der Öffentlichkeit vorstellen. Doch in der Pressekonferenz im Stadtarchiv an der Kaiserstraße tat Schöner nicht nur das. Vielmehr ließ er auch tief blicken in gegenwärtige Überlegungen zu Kultur, Tourismus oder auch Stadtmarketing in Homburg: Die Zukunft des Stadtcafés, die Entwicklung der Traditionsgaststätte "Zum Storchen", die Erweiterung des Stadtarchivs am Standort Kaiserstraße und damit die Konzentration von bislang in Kirrberg, Erbach und in der Hohenburgschule ausgelagerten Beständen - über all das informierte Schöner. Und sogar eine Personalie brachte der OB ins Gespräch, wenn auch mit einem deutlichen Konjunktiv.Im konkreten Fall ging es um die künftige Struktur der Kulturarbeit der Stadt mit all ihren Teilbereichen (wir berichteten ausführlich) und die Person, die diese führen könnte. Hier fiel der Name von Professor Klaus Kell, der gestern als Verantwortlicher für Denkmalpflege und Stadtgeschichte in der Homburger Stadtverwaltung auch an der Pressekonferenz teilgenommen hatte. Schöner: "Klaus Kell ist der zuständige Abteilungsleiter, noch Abteilungsleiter. Wir werden sehen, wie sich das in Zukunft entwickelt. Weil Stadtmarketing, Denkmalpflege, Archiv, Bücherei, Kultur, Tourismus in Homburg in neue Überlegungen gehen. Zum Beispiel auch mit unseren Vereinen, Werbegemeinschaft und Verkehrsverein. Alle diese Dinge stehen auf dem Prüfstand." Damit skizzierte Schöner zum ersten Mal eine wichtige und von vielen schon spekulativ beantwortete Entscheidung für die Zukunft Homburgs.

Ein weiteres Thema: das Stadtcafé. Hier, so Schöner, habe das Christliche Jugenddorf (CJD) aufgrund von Unwirtschaftlichkeit den Vertrag gekündigt. Nun werde darüber nachgedacht, wie dieser Ort in Zukunft genutzt werden könne. Kleingastronomie, Veranstaltungsort - diese Stichworte nannte Schöner. Von da aus war es nur ein kurzer Weg bis zur Gaststätte "Zum Storchen". Die befände sich nun im Eigentum der Stadt. Die Pläne: ein Ort für Wirth und Siebenpfeiffer mit stadtmusealem Charakter, zusätzlich auch eine Bewirtung. "Auch am Marktplatz wollen wir einen 'Knochen'", so Schöner in Anlehnung an die inzwischen übliche Bezeichnung für die geplante Entwicklung von Enklerplatz und Vauban-Carrée im Dialog.

Und das Stadtarchiv selbst? Karina Kloos' Arbeitsplatz soll eine deutliche Aufwertung erfahren, nicht nur durch die Personalie Kloos, von Hause aus Diplom-Bibliothekarin, als hauptamtlicher Leiterin. So sollen die außerhalb gelagerten Bestände in Erbach, Kirrberg und in der Hohenburgschule ihren Platz an der Kaiserstraße finden. Dazu wird allerdings dort mehr Raum benötigt. Deswegen würden derzeit schon Verhandlungen mit dem Mieter Internationaler Bund geführt und eine alternative Unterbringungen gesucht.Foto: Wolf/SZ

Auf einen Blick

 KlausKell

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 Karina Kloos wurde gestern als Stadtarchivarin vorgestellt

Karina Kloos wurde gestern als Stadtarchivarin vorgestellt

Karina Kloos ist die neue Stadtarchivarin Homburgs. Sie ist vor Ort verantwortlich für die die Präsenzbibliothek mit rund 2300 Bänden, den Bestand an historisch bedeutsamen Verwaltungsunterlagen, das Fotoarchiv oder auch für Nachlässe und Veröffentlichungen. Karina Kloos ist Diplom-Bibliothekarin und war zuletzt Leiterin der städtischen Bibliothek. Die Öffnungszeiten des Archivs an der Kaiserstraße: mittwochs von 14 bis 18 Uhr und donnerstags von neun bis 13 Uhr. thw

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