Keine Windräder in Waldgebieten

Merzig. Der Merziger Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung bestätigt, dass im Stadtgebiet keine Windräder in Waldgebieten errichtet werden sollen. Der Rat billigte mehrheitlich ein Standortkonzept, das lediglich drei mögliche Standorte für neue Windkraftanlagen (zwei in Merchingen, einer in Büdingen) vorsieht

 Etwa auf Wiese oder Acker - aber nicht im Wald - ist im Stadtgebiet Merzig die Errichtung von Windrädern erlaubt. Foto: DPa

Etwa auf Wiese oder Acker - aber nicht im Wald - ist im Stadtgebiet Merzig die Errichtung von Windrädern erlaubt. Foto: DPa

Merzig. Der Merziger Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung bestätigt, dass im Stadtgebiet keine Windräder in Waldgebieten errichtet werden sollen. Der Rat billigte mehrheitlich ein Standortkonzept, das lediglich drei mögliche Standorte für neue Windkraftanlagen (zwei in Merchingen, einer in Büdingen) vorsieht. Bereits im Oktober 2012 hatte der Rat einen ähnlichen Grundsatzbeschluss gefasst.Der darin vorgesehene pauschale Ausschluss von Wald-Standorten wäre jedoch unter Umständen juristisch nicht haltbar gewesen. Darum beschloss der Rat als Ergänzung das Standortkonzept, in dem alle möglichen Flächen noch einmal separat untersucht worden waren. Harsche Kritik am Ratsbeschluss kam von der Grünen-Fraktion durch deren Vorsitzenden Klaus Borger: "Heute ist ein schwarzer Tag für die Energiewende. Denn das Ziel, diese in Merzig voranzutreiben, wird heute scheitern", sagte Borger. Insgesamt seien ursprünglich neun Standorte für 25 Windräder geplant gewesen, die Grünen hätten sogar noch mehr an "ertragreichen Standorten" errichten wollen. "Diese Planungen wurden jedoch zunichte gemacht. Von neun Standorten mit 25 Windrädern sind nur noch drei Standorte mit zwölf Windrädern übrig", wetterte Borger weiter. "Eine ehrliche und wirkungsvolle Energiewende braucht konsequentes Handeln. Das Merziger Klimaschutzkonzept ist aber durch die Verhinderungspolitik des Stadtrats zur Farce verkommen." Die drei "Mini-Standorte" seien laut Borger nichts weiter als ein "energiepolitisches Feigenblatt". Ebenfalls gegen das Standortkonzept sprach sich der Bietzener Ortsvorsteher Manfred Klein (CDU) aus. Er begründete sein Nein damit, dass dieser Beschluss die Stadt Merzig über einen Zeitraum von 20 Jahren etwa 6,5 Millionen Euro kosten werde. Bürgermeister Fredi Horf hingegen verteidigte den Stadtratsbeschluss: "Der von uns festgelegte Mindestabstand von 1000 Metern dient dem Schutz der Bevölkerung", erläuterte Horf. Außerdem befinde man sich in einer Demokratie und müsse sich der Entscheidung der Mehrheit beugen. "Und die Mehrheit hat für das Standortkonzept gestimmt," schloss der Bürgermeister. Oberbürgermeister Alfons Lauer warf ein, dass diese Entscheidung nicht in Stein gemeißelt sei, sondern von einem zukünftigen Stadtrat wieder aufgehoben werden könne. Dennoch stand der Rat dem Standortkonzept nicht allzu enthusiastisch gegenüber: Neben drei Gegenstimmen gab es zehn Enthaltungen. "Schwarzer Tag für die Energie-

wende"

Klaus Borger, Grünen-Fraktion

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