Keine Klagen über Google Street View im Elsass

Straßburg. "Street View" ist da: Seit 2. Dezember ist Google mit rund zwei Dritteln von Frankreichs Landkarte als "Straßen-Ansicht" online. So kann man jetzt via http://maps.google.fr per Mausklick auch kreuz und quer vom Oberrhein bis zu den Vogesen ruckeln und zuckeln

Straßburg. "Street View" ist da: Seit 2. Dezember ist Google mit rund zwei Dritteln von Frankreichs Landkarte als "Straßen-Ansicht" online. So kann man jetzt via http://maps.google.fr per Mausklick auch kreuz und quer vom Oberrhein bis zu den Vogesen ruckeln und zuckeln. Und da sind nicht nur Straßburg, Colmar, Ribeauvillé oder Haut-Koenigsbourg als fotogenes Sightseeing im Angebot. Es geht bis in die hintersten Ecken. Das Elsass gehört laut Google zu den am besten dokumentierten Regionen Frankreichs.

"Wir wollen so viel öffentliche Straßen erfassen wie möglich. Das Elsass ist von Nord nach Süd entlang der Hauptverkehrswege großenteils im Kasten. Immer quasi auf Augenhöhe fotografiert. Das Navigieren ist so angenehmer und einfacher", erklärt Anne-Gabrielle Dauba-Pantanacce, Pressesprecherin bei Google in Paris. In der Tat geht es einerseits zwar viele Kilometer lang durch anonyme Landschaft mit Hopfenfeldern und Weinbergen, aber man zuckelt unwillkürlich auch von Dorf zu Dorf. Und da wird es nicht nur wegen der 360 Grad Panoramablick dann doch schnell mal eher privat mit "Street View". Von jedem Haus gibt es den Straßenname, die Hausnummer und mit einem Klick auf den Zoom ist die vermeintliche Privatsphäre zum Greifen nahe.

"Gesichter und Autokennzeichen werden systematisch von uns verschleiert. Und wenn jemand sein Haus nicht in der Street View gezeigt haben will, nehmen wir es raus", betont Dauba-Pantanacce. Und sie verweist auf die Aufforderung "Teilen Sie uns ein Problem mit", das im Fenster "Street View" unten zu lesen ist. "Wir reagieren auf jede Beschwerde. Alles ist mit der Datenschutzbehörde CNIL klipp und klar abgesprochen", betont sie. Google sieht Persönlichkeitsrechte oder Datenschutz deswegen auch in keiner Weise in Frage gestellt, so Dauba-Pantanacce.

Bei der CNIL (Commission nationale de l'informatique et des libertés) sieht man es nicht anders. "Google hat Zusagen gemacht, Google wird sie einhalten", sagt CNIL-Sprecherin Brigitte Barbarant. Zurzeit habe man "einige Dutzend Beschwerde-Dossiers" auf dem Tisch, sagt sie. Es seien aber nur einige wenige, die auf "Teilen Sie uns ein Problem mit" geklickt hätten. "Tout est très limité - alles ist sehr begrenzt", sagt Dauba-Pantanacce von Google in Paris. Weder Google noch CNIL wollen in regionale Details gehen. Aber in Sachen "Street View" gebe es "en Alsace" wie anderswo in "la France" "kein Problem", heißt es übereinstimmend.

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