Keine Helfer aus dem Saarland auf Haiti

Saarbrücken. Die Landesverbände der Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter-Unfallhilfe (JUH) und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) haben derzeit keine saarländischen Einsatzkräfte für die Hilfe der Erdbebenopfer nach Haiti entsandt, wie eine SZ-Recherche bei den drei namhaften Organisationen auf Landesverbandsebene ergab

Saarbrücken. Die Landesverbände der Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter-Unfallhilfe (JUH) und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) haben derzeit keine saarländischen Einsatzkräfte für die Hilfe der Erdbebenopfer nach Haiti entsandt, wie eine SZ-Recherche bei den drei namhaften Organisationen auf Landesverbandsebene ergab. Von Seiten des DRK-Landesverband Saar werden erst saarländische Katastrophenhelfer nach Haiti entsendet, wenn der DRK-Bundesverband diese anfordert, teilte der DRK-Stabstellenleiter im Saarland, Martin Erbelding, auf SZ-Anfrage mit. Die Auslandshilfe obliege dem Bundesverband mit Sitz in Berlin. Der Bundesverband koordiniert ebenfalls die Spendenaktionen für den Inselstaat. Das DRK Saar habe etwa die Tsunami-Opfer mit Spendenaktionen unterstützt und anlässlich des Bürgerkriegs in Jugoslawien hätten qualifizierte Einsatzkräfte Flüchtlinge aus Jugoslawien auf dem Rückflug nach Deutschland medizinisch versorgt. Auch der JUH-Landesverband für Hessen, Rheinland-Pfalz, Saar habe derzeit keine saarländischen Einsatzhelfer nach Haiti geschickt. Aus dem Pool der saarländischen, rheinland-pfälzischen und hessischen Helfer, die sich für Einsätze gemeldet haben, könnten aber noch Saarländer zu einem späteren Zeitpunkt für einen Einsatz auf Haiti ausgewählt werden, teilte die Landesverbands-Sprecherin Katharina Gutsch mit. Bislang hat die JUH ein Erkundungsteam nach Haiti entsandt sowie zwölf Helfer, darunter Rettungssanitäter, Rettungsassistenten, Ärzte, Logistiker, einen Notfallseelsorger und Dolmetscher. Letztlich sei ein Auslandseinsatz von Impfungen, einer möglichen Freistellung durch den Arbeitgeber und der Familiensituation abhängig. Seitens des THW-Landesverband für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland sind drei Einsatzhelfer aus Rheinland-Pfalz von insgesamt 20 THW-Helfern und Fachleuten etwa für die Trinkwasserversorgung der haitianischen Bevölkerung entsandt worden, so Jörg Eger, im THW-Landesverband "Einsatz"-Referent. Entscheidend für einen Auslandseinsatz sei, ob die Helfer und Spezialisten - abhängig vom familiären Hintergrund, von der Freistellung durch den Arbeitgeber und von der persönlichen Gesundheit - einen solchen Einsatz leisten könnten. Des Weiteren spielten die Kompetenzen des Helfers eine Rolle: berufliche Voraussetzungen, erlangte THW-Qualifikationen, absolvierte Lehrgänge zur Auslandsvorbereitung und entsprechende Fremdsprachenkenntnisse.

HintergrundDer Caritasverband für die Diözese Trier unterstützt die Erdbebenopfer in Haiti mit 20 000 Euro Soforthilfe und ruft zu weiteren Spenden auf: Kontonummer 200 000, Pax Bank Trier, BLZ 370 601 93, Stichwort "Erdbeben Haiti". Das Geld wird an Caritas International weitergeleitet, die vor Ort hilft. red

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