Keine Gefahr für die Kriegsgräber

Dudweiler. Mit einem besonderen Anliegen hat sich am gestrigen Dienstag SZ-Leser Gerhard Fink bei der SZ-Redaktion gemeldet. Auf dem Friedhof war der 76-Jährige jüngst und kam bei seinem Spaziergang auch an den Kriegsgräbern vorbei. Ihm fiel auf, dass einige Steine umgekippt da lagen, an anderen wiederum waren gelbe Schilder zu besichtigen mit Warnhinweisen

 Auch dieser Stein wird in Kürze wieder standfest gemacht. Und damit wäre dann die Unfallgefahr beseitigt. Foto: Thomas Seeber

Auch dieser Stein wird in Kürze wieder standfest gemacht. Und damit wäre dann die Unfallgefahr beseitigt. Foto: Thomas Seeber

Dudweiler. Mit einem besonderen Anliegen hat sich am gestrigen Dienstag SZ-Leser Gerhard Fink bei der SZ-Redaktion gemeldet. Auf dem Friedhof war der 76-Jährige jüngst und kam bei seinem Spaziergang auch an den Kriegsgräbern vorbei. Ihm fiel auf, dass einige Steine umgekippt da lagen, an anderen wiederum waren gelbe Schilder zu besichtigen mit Warnhinweisen. "Unfallgefahr" stand darauf zu lesen. Unser Leser sorgte sich um die Grabsteine. Er hegte die Befürchtung, dass sie entfernt werden, weil nicht mehr zu retten. Diese Sorge aber hat sogleich die Historikerin Petra Dorr-Donate zerstreut. Dorr-Donate ist Mitarbeiterin des Friedhofs- und Bestattungsbetriebes Saarbrücken (FBS). Vor wenigen Tagen, sagt sie, war auf dem Dudweiler Friedhof die turnusgemäße Standsicherheitsüberprüfung. Und in diesem Zusammenhang sei aufgefallen, dass einige Kriegsgräber wackelig sind. Zwei Ehrenfelder gibt es ihrer Auskunft nach auf dem Gottesacker. Das erste findet man hinter der alten Einsegnungshalle. Dort fanden die Opfer des I. Weltkrieges die ewige Ruhe. Und im zweiten Ehrenfeld in Höhe des mittleren Eingangs an der Neuweilerstraße sind die Gräber der Opfer des II. Weltkrieges. Rund 180 Kriegsgräber, sagt Petra Dorr-Donate, befinden sich auf dem Dudweiler Friedhof. Wobei gerade in dem zweiten Ehrenfeld ein Grabstein so wackelig gewesen sei, dass man ihn habe auf der Erde ablegen müssen. Sechs weitere seien so instabil, dass man das Schild mit der Aufschrift "Unfallgefahr" habe anbringen müssen. In den beiden kommenden Wochen würden alle Steine wieder befestigt. Im Übrigen sei es so, dass die hier bestatteten Menschen "ewiges Ruherecht" genießen. Das heißt: Es wird hier niemals irgend ein Grab eingeebnet und entfernt. Daran ist überhaupt nicht zu denken.Der Friedhofs- und Bestattungsbetrieb erinnert im Übrigen an eine beispielhafte Aktion im Sommer des Jahres 2006. Damals kamen rund 30 junge Leute aus Russland, Polen und Deutschland nach Dudweiler, um im Rahmen eines Workcamps der Deutschen Kriegsgräberfürsorge zu arbeiten.

Sie pflegten die Gräber der Kriegstoten mit aller Hingabe. Und leisteten somit Friedensarbeit über alle Grenzen hinweg.

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