Keine Einigkeit beim KombibadWohin soll das neue Bad?

Homburg. Ursprünglich sollte nach der Stadtratssitzung in der vergangenen Woche der erste Schritt zum neuen Kombibad bereits getan sein: ein Bebauungsplan für das Gelände an der "Hinkelsbix", ein Areal westlich der Kaiserslauterer Straße, zwischen der L 119 und der Bahnlinie

Homburg. Ursprünglich sollte nach der Stadtratssitzung in der vergangenen Woche der erste Schritt zum neuen Kombibad bereits getan sein: ein Bebauungsplan für das Gelände an der "Hinkelsbix", ein Areal westlich der Kaiserslauterer Straße, zwischen der L 119 und der Bahnlinie. Dazu kam es nicht, es wurde allerdings ein Sonderausschuss eingerichtet, der regelmäßig öffentlich tagen soll (wir berichteten).

Wie aber stehen die Stadtratsfraktionen zum Kombibad, und was halten sie von den verschiedenen Standorten, wie das Gelände des jetzigen Freibades, das neben der "Hinkelsbix" in die Diskussion gebracht wurden? Dass Homburg generell nicht ohne Bad auskommen kann, steht für alle außer Frage.

Das sei Aufgabe der Stadt, notwendig für Schulen und unabdingbar für einen Gesundheitsstandort, unterstrichen die Fraktionsvorsitzenden. Bei der Standortfrage gehen die Meinungen jedoch auseinander. "Es ist heute schon absehbar, dass Homburg zwischen 2013 und 2015 zahlungs- und damit handlungsunfähig wäre, würden wir 2011 nicht strukturiert handeln", betonte etwa der Fraktionsvorsitzende der CDU, Christian Gläser.

Die Stadt dürfe auch bei den Bädern nicht in wenigen Jahren mit leeren Händen dastehen. "Statt zweier unzeitgemäßer, hochdefizitärer Bäder mit erheblichem Investitionsbedarf ist ein einziger Standort alleine sinnvoll", unterstrich er. Am derzeitigen Freibad-Standort könne man insbesondere wegen der Wasserschutzproblematik kein neues Bad mehr bauen. "Sinn macht nur eine zentrale Lage, aus Kostengründen auf städtischem Grund, dort wo energetisch eingespart werden kann. Wir sind da offen", betonte Gläser.

Der Fraktionschef der Sozialdemokraten, Hans Felden, führt für das vorgesehene Gelände an der "Hinkelsbix" ähnliche Argumente ins Feld. Er hält dies unter anderem wegen der erwarteten Synergieeffekte für geeignet. Die Stadt erhofft sich nämlich, günstiger an Energie heranzukommen, zum Beispiel durch die Nutzung der Konditherm-Anlage des Reifenbauers Michelin, durch die Energie rückgewonnen wird. Auch für ihn ist eine zentrale Stelle in der Innenstadt entscheidend. Das sei beim vorgesehenen Platz in Bruchhof gegeben. Beim heutigen Freibad-Standort sieht er unter anderem Probleme wegen des Parkens, der Verkehrs-Anbindung und der Tatsache, dass es sich um eine Wasserschutzzone handelt.

Für Peter Müller (FDP) ist "die Standortsuche noch nicht abgeschlossen. Wir verlassen uns auf die Aussage der Stadtverwaltung, dass am aktiven Freibad keine Erweiterung möglich ist", sagte er und verwies auf die Wasserschutzzone und Altlasten, die dort möglicherweise im Boden liegen sollen. Das Gelände "Hinkelsbix" sei zwar auch nicht ideal, aber die Stadt habe hier eigene Flächen, und dies würde die Sache beschleunigen.

Axel Ulmcke (FWG) hält den Standort "Hinkelsbix" ebenfalls für nicht so geeignet "mit der Straße auf der einen und der Bahn auf der anderen Seite". Zwar gehöre der Stadt das Grundstück, doch insgesamt sei das für ihn noch keine feste Sache. Ihm sei zudem nicht hundertprozentig klar, warum das Areal des bestehenden Freibads nicht in Frage kommen solle. Wenn Energie von der Michelin-Anlage genutzt werden solle, dann sei das doch auch hier möglich. Und bei den Altlasten müsse genau hingeschaut werden, wo sie liegen.

Winfried Anslinger (Grüne) spricht sich klar für ein Kombibad an der Stelle aus, an der jetzt das Freibad ist. Auch hier könne die Abwärme der Michelin-Anlage genutzt werden. In Sachen Altlasten verweist Anslinger darauf, dass es nach Aussage von Bruchhofern auch an der "Hinkelsbix" Bombentrichter geben soll. Den Standort hält er ohnehin für ungünstig, unter anderem wegen der Lärmbelästigung. Generell plädiert er für ein Bad in "realistischen Dimensionen".

Barbara Spaniol von den Linken sieht bei der "Hinkelsbix" sehr viele Fragen offen. Deswegen solle wenigstens überdacht werden, ob es zur Freibadschließung kommen müsse. "Wir haben gesagt, wir tragen das mit", aber dies sei unter anderen Voraussetzungen geschehen. Unter anderem gehe es auch um die Frage, wie viel überhaupt gespart werde, wenn das Freibad zwar geschlossen bleibe, das Hallenbad dafür aber ganzjährig geöffnet sei. Homburg. Die Diskussion, wo in Homburg künftig geschwommen werden kann, ist noch lange nicht zu Ende.

Das geplante Kombibad, die damit einhergehende Schließung des bestehenden Freibads und vor allem die Frage, wo ein Neubau am besten entstehen soll, beschäftigen nun sogar einen städtischen Sonderausschuss. Was aber halten die Homburger von den Vorschlägen, die kursieren? Das möchten wir gerne wissen und fragen deswegen unsere Leser.

Abstimmen können Sie zum einen telefonisch.

Wenn Sie der Meinung sind, das neue Kombibad sollte in Bruchhof an der Kaiserslauterer Straße, der "Hinkelsbix", gebaut werden, dann wählen Sie die die Nummer (06 81) 502-60 10. Wenn Sie sagen, das Kombibad sollte dort entstehen, wo derzeit das Freibad ist, dann wählen Sie die Nummer (06 81) 502-60 20.

Wenn Sie aber glauben, das geplante neue Bad sollte am Standort des jetzigen Hallenbads gebaut werden, dann wählen Sie die Nummer (06 81) 502-60 30.

Oder sagen Sie "Homburg braucht gar kein neues Bad", dann wählen Sie die Nummer (0681) 502-60 40. Die Leitungen sind ab heute bis Donnerstag, 17. Februar, 14 Uhr, freigeschaltet.

Sie können in dieser Zeit allerdings auch im Internet abstimmen und zwar unter www.saarbruecker-zeitung.de/umfragen. ust

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