Keine Chance für Rumpelstilzchen

Rumpelstilzchen war bekanntermaßen ebenso uncharmant wie erfolglos. Deshalb empfiehlt es sich nicht, sein Naturell in der Politik nachzuahmen. Auch wenn man Leute im Verdacht hat, dass sie wie weiland der Müller versprechen, Stroh zu Gold zu spinnen

Rumpelstilzchen war bekanntermaßen ebenso uncharmant wie erfolglos. Deshalb empfiehlt es sich nicht, sein Naturell in der Politik nachzuahmen. Auch wenn man Leute im Verdacht hat, dass sie wie weiland der Müller versprechen, Stroh zu Gold zu spinnen.Oder geht es da eher um ein Tischlein-deck-dich? Da zeigt sich doch tatsächlich eine Firma aus Bad Kreuznach bereit, keine Sterntaler, sondern acht Millionen Euro in ein Großhotel in Völklingen zu investieren - und das auf eigenes Risiko. Doch misstrauische Müller-Burschen schicken den Esel samt Herrn und Gold erst mal unerfüllter Dinge nach Hause. Weil er nicht richtig angeklopft habe. Hoffen wir nur, dass er wiederkommt.Der Investor aus Norddeutschland, der auf dem Ex-Kaufhof-Gelände ein 30 Millionen teures Einkaufszentrum bauen will, hat jetzt zumindest einen unterschriftsreifen Kaufvertrag in der Hand. Auf der Basis kann er weiterarbeiten. Doch auch das liefert Stoff für Bedenken-Träger: Eine Rücktrittsklausel ist mit inbegriffen. Die Diskussion im Rat verlief nicht öffentlich. Doch Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) hat zumindest versichert, dass die Stadt das Gelände so übergibt, wie es ist. Und nicht noch Geld hineinsteckt, um es baureif zu machen - auf die Gefahr hin, dass sich der Investor dann doch noch verabschiedet.In der SPD-Oberbürgermeister-Kandidaten-Frage laufen derweil die Dinge auf den früheren Fraktionschef Norbert Degen zu. Abwarten, ob der dann bei der für kommenden Donnerstag geplanten Mitgliederversammlung wirklich den Degen zieht. Mit schwerem Säbel ist der wendige Super-Klaus der CDU wohl nicht zu treffen. Und über Rumpelstilzchen fliegt Klaus Lorig glatt hinweg.

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