Keine Angst vor der Konkurrenz

Eisen. Eine hervorragend funktionierende Vereinsgemeinschaft ist der stärkste Träger des Eisener Dorflebens. "Deshalb werden wir die Jury des Landkreises, die uns im September besucht, auch nicht durch den Ort führen, sondern in das Gemeindezentrum einladen

 Das Gemeindezentrum steht im Mittelpunkt des Wettbewerbs. Fotos: Gemeinde/Edgar Lorig

Das Gemeindezentrum steht im Mittelpunkt des Wettbewerbs. Fotos: Gemeinde/Edgar Lorig

Eisen. Eine hervorragend funktionierende Vereinsgemeinschaft ist der stärkste Träger des Eisener Dorflebens. "Deshalb werden wir die Jury des Landkreises, die uns im September besucht, auch nicht durch den Ort führen, sondern in das Gemeindezentrum einladen. Dort werden sich die Damen und Herren ein Bild davon machen können, wie unsere Vereine das ganze Jahr über das Leben prägen, wie sie auf diese Weise den Zusammenhalt fördern und Eisen lebenswert machen." Optimistisch sieht Ortsvorsteher Edgar Lorig (SPD)dem Besuch der Kreiskommission entgegen. Immerhin hat der Ort bei den Wettbewerben "Unser Dorf soll schöner werden" und "Unser Dorf hat Zukunft" bisher siebenmal die Note "Sehr gut" und einmal zusätzlich einen Sonderpreis erhalten.Hat ein Dorf wie Eisen, wo, wie fast überall, die Einwohnerzahlen zurückgehen und in dem es keinen Lebensmittel- und keinen Bäckerladen gibt, wirklich eine Zukunft? Edgar Lorig: "Auf jeden Fall haben wir eine gute Zukunft. Seit Jahren gibt es im Dorf ein funktionierendes Miteinander von Jungen und Alten, von Vereinen und Gruppen und von unzähligen Privatpersonen. Unser Gemeindezentrum ist der Mittelpunkt aller Veranstaltungen und Aktivitäten. Hier finden die Bürger fast alles, was sie suchen. Hier haben sie die Möglichkeit, ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen, die Kontakte zu pflegen und sie zu festigen. Das geht in einem Dorf wie Eisen besonders deshalb so gut, weil einer dem anderen hilft und einer für den anderen da ist."

Der Nohfelder Gemeindeteil ist darüber hinaus natürlich auch ein hübsches und sauberes Dorf, in dem man gerne wohnt. Trotzdem steht das schöne Aussehen schon lange nicht mehr so stark im Vordergrund.

Gute Infrastruktur

Die Entwicklung in Richtung Zukunft hat Priorität, das heißt, das Dorf muss Eigenschaften haben, damit ihm die Bürger treu bleiben. Neben den breit gefächerten Angeboten der Vereine sind es zum Beispiel die guten Busverbindungen nach Türkismühle, Trier und Birkenfeld. Der Golfpark Heidehof ist eine gern besuchte Freizeiteinrichtung. 100 Jugendliche kommen jedes Jahr im Sommer nach Eisen zu einem einwöchigen Aufenthalt mit reichhaltigemBegleitprogramm. Die jährliche Volkswanderung, Konzerte, die Fastnacht, die Kirmes und der Weihnachtsmarkt sind weitere Aktivpunkte, um die manche Dörfer die Eisener beneiden. Am Gemeindezentrum ist kürzlich ein Gebäude errichtet worden, das ein so genanntes Multifunktionshaus für Treffs jeglicher Art ist. Ungezählte ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden an dem Bau geleistet. Von der Ortsmitte aus ist kürzlich ein Weg eröffnet worden, der zum Saar-Hunsrück-Steig auf dem Dollberg führt. Die Eisener Bergbautradition wird durch eine Ausstellung von alten Bergbaugeräten im ehemaligen Kauengebäude der Schwerspatgrube in Erinnerung gerufen. Zurzeit arbeiten fünf Autoren an einer Dorfchronik.

Nicht glücklich dagegen ist Ortsvorsteher Edgar Lorig - und mit ihm sicher viele weitere Bürger - über den starken Durchgangsverkehr, vor allem von schweren Lastwagen. Viele von ihnen umfahren die Mautstation auf der Autobahn, indem sie durch Eisen brausen, oft mit hoher Geschwindigkeit. Damit müssen wir im Moment leben", bedauerte der Ortschef, der sich bisher vergeblich um Abhilfe bemüht hat. "Diese Situation kratzt aber nicht an unserer aussichtsreichen Zukunft."

Auf einen Blick

 Vor der Waschkaue erinnern Geräte an die Bergbautradition.

Vor der Waschkaue erinnern Geräte an die Bergbautradition.

 Auch das Multifunktionshaus ist ein Pfund, mit dem Eisen wuchert.

Auch das Multifunktionshaus ist ein Pfund, mit dem Eisen wuchert.

 Aktiv im Vereinsleben: Die Schlepper-Freunde Eisen.

Aktiv im Vereinsleben: Die Schlepper-Freunde Eisen.

Eisen im Überblick: Ersterwähnung 1365, nach einer noch älteren Urkunde von 1334 wird derzeit geforscht; 754 Hektar Gemarkungsgröße; seit 1974 Ortsteil der Gemeinde Nohfelden; 500 Einwohner; zwölf Vereine und Gruppen, zehn Gewerbebetriebe, zwei Gasthäuser, ein Gemeindezentrum. Ortsvorsteher: Edgar Lorig, Zur Heide 5, Tel. (0 68 52) 80 94 48. gtr

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