Keine Angst vor dem Schulanfang

Homburg. Johannes Kinzer hat ein Buch dabei, als er mit seiner Mutter in unsere Redaktion kommt. "Ich kann schon lesen!", ruft er uns schon auf dem Treppenabsatz entgegen. Natürlich kann er sich noch erinnern, als er vor einem Jahr zu Besuch bei uns war und mit Büchern noch nichts anfangen konnte. Jetzt schwenkt er stolz "Das dicke Geschichtenbuch für Erstleser"

 Nach einem Jahr sind die Gestalten in den Büchern zum Leben erwacht. Johannes rät allen Erstklässlern, dass sie keine Angst zu haben brauchen, denn Schule sei super. Foto: Thorsten Wolf

Nach einem Jahr sind die Gestalten in den Büchern zum Leben erwacht. Johannes rät allen Erstklässlern, dass sie keine Angst zu haben brauchen, denn Schule sei super. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Johannes Kinzer hat ein Buch dabei, als er mit seiner Mutter in unsere Redaktion kommt. "Ich kann schon lesen!", ruft er uns schon auf dem Treppenabsatz entgegen. Natürlich kann er sich noch erinnern, als er vor einem Jahr zu Besuch bei uns war und mit Büchern noch nichts anfangen konnte. Jetzt schwenkt er stolz "Das dicke Geschichtenbuch für Erstleser".Das ist sein Favorit. Was er auch liebt, sind die sprechenden Kisten aus dem Autofilm "Cars", dessen zweiter Teil gerade in den Kinos läuft. "Da hab' ich auch ein Buch drüber", betont er. Und wie ist es nun verlaufen, sein erstes Schuljahr? "Super", sagt der Sechsjährige, der in ein paar Wochen sieben wird. Am besten findet er, "dass wir uns alle in der Klasse schon ganz lange kennen". Und der Lehrer, der Herr Stefan Petry, "der war prima. Den kriegen wir jetzt wieder."

Ein Grund, sich schon auf den Schulanfang am Montag zu freuen. "Der ist nett und wir lernen was", findet Johannes und spreizt die Finger. Bis 100 könne er schon zählen. Was er nicht so mag? Schreiben! "Das ist so kompliziert." Mutter Sabine Hock-Kinzer hat die Erfahrung gemacht, dass Kinder ohnehin mit der Schrift am Anfang immer ein bisschen auf Kriegsfuß stehen: "Das fällt den Kindern nicht leicht, da ist die ungewohnte Handhabung des Stifts, dann soll alles sauber sein und ordentlich aussehen, das ist gar nicht so einfach."

Wie waren die Ferien? Das Wetter hat es mit den saarländischen Schülern nicht gut gemeint, das hat auch Johannes zu spüren bekommen. Aber er erzählt, dass er im Garten immerhin einen großen Graben gebaut hat, über den eine Brücke führt. Seine Schulfreunde haben ihm dabei geholfen, "denn wir sehen uns auch in den Ferien". In der Einöder Schule gibt es in jeder Jahrgangsstufe zwei Klassen, eine besteht traditionell aus Einöder, eine aus Schwarzenbacher Kindern. In beiden Fällen ist die Verteilung von Jungen und Mädchen höchst einseitig: In Johannes' Einöder Klasse gehen 16 Buben und drei Mädchen, die Schwarzenbacher Klasse weist 17 Jungen und drei Mädchen auf.

Den "Männerüberhang" im südlichen Homburg kann sich auch Sabine Hock-Kinzer nicht so recht erklären. Erstaunlicherweise ist selbst der Lehrer männlich. Die Eltern waren mit dem Junglehrer höchst zufrieden, sie haben sich sogar beim Bildungsministerium in Saarbrücken dafür eingesetzt, dass er bleiben und die Kinder nun im zweiten Schuljahr unterrichten kann. Johannes freut sich schon, ihn und die ganze Klasse am Montag wiederzusehen. > Weiterer Bericht zur Einschulung Seite C 4

Auf einen Blick

 Vor einem Jahr war Johannes Kinzer, hier mit Schwester Katharina, schon mal bei uns zu Gast, da konnte er noch nicht lesen. Foto: red

Vor einem Jahr war Johannes Kinzer, hier mit Schwester Katharina, schon mal bei uns zu Gast, da konnte er noch nicht lesen. Foto: red

Lernziele der Grundschule sind der Schriftspracherwerb, Orthografie und schriftliche Ausdrucksweise, Grundrechenarten im Zahlenraum Eins bis 1 000 000, Grundlagen der Geometrie, Erlernen der Uhrzeit, Orientierung über physikalische, chemische und biologische Grundlagen anhand alltäglicher Sachverhalte, räumliche und zum Teil historische Orientierung in der näheren Umgebung. Dazu Zeichnen, Singen, Religion, Verkehrserziehung und elementare politische Bildung zum Beispiel bei der Wahl des Klassensprechers, Abstimmungen über gemeinsame Aktivitäten, Streitschlichtung und Konfliktlösung. red

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