"Kein Verkauf der Schule um jeden Preis"

Nonnweiler. Dass die ehemalige Grundschule in Kastel verkauft werden sollte, darüber waren sich in der jüngsten Sitzung des Nonnweiler Gemeinderates eigentlich alle einig. Wie schnell und zu welchen Bedingungen, darüber diskutierte der Gemeinderat allerdings

Nonnweiler. Dass die ehemalige Grundschule in Kastel verkauft werden sollte, darüber waren sich in der jüngsten Sitzung des Nonnweiler Gemeinderates eigentlich alle einig. Wie schnell und zu welchen Bedingungen, darüber diskutierte der Gemeinderat allerdings. Die Diskussion entfacht hatte die Fraktion Allianz für Nonnweiler (AfN) des Linken-Ratsmitgliedes Roland Riemann und des FDP-Ratsmitgliedes Michael Lukas mit dem Antrag, auf dem schnellsten Wege einen Käufer oder einen Investor für die ehemalige Grundschule zu suchen. Dem Bürgermeister sei bekannt, dass seit Jahren die Grundschule in Kastel leer stehe und der Gemeinde dadurch jährlich hohe Kosten entstehen, zum Beispiel für Heizung, Wasser und Strom, hieß es in dem Antrag.Die Schule stehe nicht leer, sie werde vielfältig durch Vereine genutzt, widersprach Bürgermeister Franz Josef Barth. Unter anderem vom Tischtennisclub. Die Unterhaltungskosten bezifferte er auf 10 000 Euro im Jahr.

Darüber hinaus sei man auf der Suche nach Investoren. Mit drei potenziellen Kauf-Interessenten habe man Gespräche geführt, alle hätten sich zerschlagen, so der Verwaltungschef weiter.

"Kein Verkauf um jeden Preis", mit diesen Worten sprach sich SPD-Fraktionsvorsitzender Erwin Scherer gegen den von der AfN geforderten schnellstmöglichen Verkauf aus. Die Schule liege in einem Wohngebiet, so Scherer weiter, die künftige Nutzung müsse zur Umgebung passen. Scherer: "Wir werden einem wirtschaftlichen und zugleich sinnvollen Verkauf des Gebäudes unsere Zustimmung nicht verweigern." Für einen Verkauf sprach sich auch das CDU-Ratsmitglied Alfred Schmitt aus: "Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten muss verkauft werden."

"Was machen wir mit den Vereinen dort?", fragte hingegen der Kasteler SPD-Politiker Christof Görgen. Der TTC Kastel spiele in der Schule seit 1986. Die Halle sei für ihn existenziell wichtig. Zudem brauche man Klassenräume als Lagerplatz. Der Kasteler CDU-Politiker Joachim Hahn argumentierte in die gleiche Richtung: "Wir sind froh, dass wir das Schulgebäude noch haben."

Eine ganz andere Idee brachte Brigitte Heck von der FWG ein. Sie sprach sich dafür aus, die Suche nach einem Käufer zeitlich zu begrenzen. Finde man keinen, könne man die Schule abreißen und neue Bauplätze schaffen.

Den AfN-Antrag lehnte die Ratsmehrheit mit 14 Stimmen (SPD und CDU) ab. Neun Ratsmitglieder von CDU, FWG und FDP stimmten für den Antrag, es gab eine Enthaltung. vf

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