Bouzonville. Das Angebot der Händler auf dem Karfreitagsmarkt in Bouzonville war vielfältig, angefangen von Autozubehör, Haushaltswaren, Schmuck und Kleider bis hin zu kulinarischen Gaumenfreuden - und: jede Menge Wurst und Fleisch. Und das kurz vor dem Ende der Fastenzeit. Im Saarland sind solche Märkte an stillen Feiertagen bisher Tabu, in Bouzonville ist der traditionelle Karfreitagsmarkt jedoch ein Anziehungspunkt für Tausende von Menschen - diesseits und jenseits der Grenze.In Deutschland wird das Feiertagsgesetz diskutiert, wonach der Sonntag und die kirchlichen Feiertage anerkannt und gesetzlich geschützt sind. Der Karfreitag zählt, wie der Totensonntag beispielsweise auch, zu den stillen Feiertagen. Veranstaltungen, die dem Feiertagsgesetz nicht gerecht werden würden, ob Tanzveranstaltungen oder eben Märkte, sind verboten. "Nicht mehr zeitgemäß", sagte Alina Schwarz aus Trier, die sich mit ihrem Freund ins Getümmel des Karfreitagmarktes stürzte. Mit dieser Meinung stand sie nicht alleine. Hochbetrieb herrschte an den Ständen, an denen Wurst verkauft wurde. Obwohl deutsche Kunden beteuerten, die Wurst nicht an Karfreitag essen zu wollen.

Auch dass aus der einen oder anderen Gasse laute Musik dröhnte, störte nicht. Audrey Mesenbourg aus Schreckling findet am Markttreiben nichts Schlimmes. "Es sollte jeder für sich entscheiden dürfen, wie er mit den Feiertagen umgeht", sagte sie. Eine Markthändlerin verkaufte Bratwürste und Frikadellen. Im Angebot hatte sie allerdings auch Tunfischbrötchen. "Die Leute essen Fisch oder Fleisch, was ist schon dabei", sagte sie. hth